Obwohl Lateinamerika über rund ein Drittel der globalen Süßwasserreserven verfügt, steht die Region unter Druck: Trockenperioden, marode Infrastrukturen und ein rasant wachsender Wasserbedarf durch Urbanisierung, Bevölkerungswachstum und Industrialisierung. Der Modernisierungsbedarf ist enorm – und bietet Chancen für innovative, nachhaltige Lösungen aus Deutschland.
Deutsch-lateinamerikanische Kooperation: Wasser als strategische Ressource in Lateinamerika
Welche Potenziale sich daraus konkret für deutsche Unternehmen ergeben und welche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung im Wassersektor notwendig sind, war Thema einer gemeinsamen Konferenz von German Water Partnership (GWP), der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) und dem LAV – Lateinamerika Verein e.V. mit Unterstützung der KfW.
Mit seinem authentischen Impuls eröffnete der Botschafter der Vereinigten Mexikanischen Staaten S.E. Francisco Quiroga, der im vorherigen Jahr auch schon eine Delegation von GWP-Mitgliedern in der Botschaft empfing und in dessen Heimatland im ersten Halbjahr eine von GWP organisierte Geschäftsanbahnungsreise ging, den Diskurs. Anschließend erörterte Prof. Dr.-Ing. Sven Geissen (TU Berlin), Vorstandsmitglied von GWP, in seiner Keynote aktuelle Herausforderungen und Chancen im lateinamerikanischen Wassersektor.
Praxisbeispiele für nachhaltige Wasserwirtschaft
In einem ersten Panel präsentierten Thomas Gester (ATB WATER, stellvertretender Leiter des Arbeitskreises Landwirtschaftliche Bewässerung und Wiederverwendung), Brice Lemarechal (Irriport), Philipp Reinstorf (Boreal Light) und Dr. Miriam Seemann (GIZ) Projektbeispiele für nachhaltige Wasserlösungen in der landwirtschaftlichen Bewässerung.
Ein zweites Panel – moderiert von Larika Waldmann (GWP) – diskutierte notwendige Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie, mit unternehmerischen Perspektiven von Gero Böhmer (WILO), Lizi Christiansen (Chriwa) und Tobias Gehrke (Fichtner).
Finanzierung als Schlüssel zum Fortschritt
Zum Abschluss zeigten Charlotte Dieter (Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit), Barb Hollopp (DZ BANK AG), Jens Ochtrop (KfW) und Benedict Pfeuffer (developPPP, GIZ) Förder- und Finanzierungsperspektiven für Wasserprojekte auf.
Über alle Impulse und Sessions hinweg wurde deutlich: Wasser ist nicht nur lebenswichtig, sondern wird zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor. Um deutsche Technologien und Know-how in Lateinamerika wirksam einzusetzen, braucht es starke Partnerschaften zwischen Unternehmen, Politik und Finanzierungsinstituten. Als Netzwerk leistet GWP hier entscheidende Brückenarbeit.
Impressionen der Veranstaltung © GWP
IFAT Brasil 2025: Erfolgreiche Messe mit starker deutscher Beteiligung
Die zweite Ausgabe der IFAT Brasil fand vom 25. bis 27. Juni 2025 in São Paulo statt und konnte an den Erfolg der Erstveranstaltung im Vorjahr nahtlos anknüpfen und bestätigte sich die Messe als zentraler Treffpunkt für Umwelttechnologien in Brasilien und der Region. In einem zunehmend dynamischen Marktumfeld – geprägt durch Privatisierungsinitiativen und wachsende Investitionen in die Wasser- und Abwasserwirtschaft – bot IFAT Brasil 2025 eine Plattform für Technologieanbieter, Investoren, öffentliche Auftraggeber und Forschungsinstitutionen.
Deutscher Gemeinschaftsstand als sichtbarer Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit
Der von GWP in Kooperation mit AUMA und VDMA organisierte German Pavilion, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), war erneut Treffpunkt der Branche und bedeutender Bestandteil der Messe. Die 26 teilnehmenden deutschen Unternehmen präsentierten innovative Lösungen in den Bereichen Wasser- und Abwasseraufbereitung, Monitoring, Abfallbehandlung und Kreislaufwirtschaft. Mit den Firmen Tholander Ablufttechnik GmbH, TriOS Mess- und Datentechnik GmbH, RLS Wacon analytics GmbH, Weber Entec GmbH & Co. KG, Hermann Sewerin GmbH, NIVUS GmbH, ALMAWATECH GmbH, Bellmer GmbH, Brandenburger Liner GmbH & Co. KG, Binder GmbH und HeGo Biotec International GmbH waren zahlreiche GWP-Mitglieder vertreten.
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