„Die Vorstandskolumne“ ist eine Rubrik, in der Sie aus der Perspektive eines GWP-Vorstandsmitglieds über relevante Themen aus dem Wassersektor informiert werden. Die 20. Ausgabe der Reihe und den Auftakt in 2023 übernimmt die Vorstandsvorsitzende Gunda Röstel.
Ein besonderes Jubiläum steht in diesem Jahr an, 15 Jahre German Water Partnership e.V.! Als Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende blicke ich mit Stolz auf das Erreichte in dieser Zeit zurück. In unserem Buche stehen bislang: 3 realisierte Kammer- und Verbandspartnerschaften, 74 Aktivitäten im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU, 19 GWP-Days, ca. 45 Einzelprojekte, 343 Gremiensitzungen und 110 Beteiligungen an nationalen wie internationalen Messen. Allein der wunderbar lebendige und von Politik, Wirtschaft und internationalen Partnern bestbesuchte Gemeinschaftsstand auf der IFAT im letzten Mai zeigt sehr deutlich: Das Knowhow der deutschen Wasserwirtschaft ist international gefragt. Es lohnt sich also, in unserem Netzwerk aktiv zu werden. Aktuell beginnt über unser engagiertes Team in der Geschäftsstelle bereits die Vorbereitung für die IFAT 2024.
Gute Beispiele aus dem letzten Jahr, die unser gewachsenes Ansehen unterstreichen, gab es zahlreich. Ganz konkret konnten wir mit unserer Kammer- und Verbandspartnerschaft GAPWAS mit der African Water and Sanitation Association (AfWASA) in die zweite Projektphase starten. Dies freut mich auch persönlich besonders, nachdem ich unsere ivorischen Kolleg*innen im letzten Jahr während eines Workshops in Abidjan näher kennen- und schätzen lernen konnte. Bereits Ende Februar sind wir erneut mit zwei Vorstandskolleg*innen im Rahmen des AfWA-Kongresses vor Ort u.a. im Rahmen eines Austauschs mit dem afrikanischen Frauen-Netzwerk „RIFPEA“. Diese Partnerschaft unserer beiden Verbände war auch Grundlage für das bereits angelaufene und vom BMZ unterstützte PartnerAfrika Projekt AGTIWAS, welche die Gründung einer Ausbildungsakademie für Wasser- und Abwasserfachkräfte mit Sitz in Uganda zum Ziel hat. Die Partnerschaft mit der AfWASA und unsere gemeinsamen Projekte tragen sicherlich zu einem nachhaltigeren Wasser- und Abwassermanagement vor Ort bei und eröffnen zudem einen aussichtsreichen Markt in unseren afrikanischen Partnerländern.
Ebenso erfreulich wie auch erfolgreich waren die Veranstaltungen im Rahmen der Greendustrial Dialogues in Ägypten und Indien. Aufbauend auf unserem Industriewasserkompendium und damit der geballten deutschen Expertise im Bereich der Industriewasserbehandlung, konnten hier zahlreiche und vielversprechende Kontakte zu Entscheidungsträgern der Industrie und Politik in den Zielmärkten aufgebaut werden. Für ein Netzwerk wie unseres wird es immer wichtiger, sich flexibel auf sich verändernde Bedarfe und vor dem Hintergrund der geopolitischen Verschiebungen auch auf Veränderungen in Zielmärkten einzustellen. Diesem Anspruch wollen wir uns, mit der gemeinsam zwischen Gremienleitung und Vorstand verabschiedeten Anpassung unserer Regionalforen und Arbeitskreise stellen.
Wie wichtig internationale Partnerschaften auch in Krisenzeiten sein können, erleben wir seit dem vergangenen Jahr bis heute nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Wir sind tief bestürzt über diese Entwicklung und unterstützen unsere ukrainischen Partner nach besten Kräften. So gelang es innerhalb von nur wenigen Tagen deutschlandweit Notstromaggregate, Pumpen und sonstiges Equipment zu organisieren und zu unseren Partnern nach Lviv zu transportieren. Mit Unterstützung des VKU und weiterer deutscher Verbände setzt sich diese Hilfsaktion auch weiter fort. Wir hoffen auf ein baldiges Kriegsende und versuchen ein Projektvorhaben zu entwickeln, welches nach einer Befriedung die ukrainischen Partner in Organisation und strategischem Vorgehen beim Wiederaufbau und gleichermaßen bei der dringend notwendigen Modernisierung der Infrastrukturen unterstützt.
Natürlich waren wir auch selbst von den Auswirkungen der Krise betroffen mit Preissprüngen in nahezu allen Segmenten des Marktes und Schwierigkeiten in den Lieferketten. Das stellt uns noch immer vor Herausforderungen, aber wenn ich zurückblicke, dass wir uns noch im vergangenen Sommer darum sorgten, ob die Gasreserven uns über den Winter bringen würden und jetzt feststelle, dass wir diese Gefahr innerhalb kürzester Zeit gebannt haben, bin ich optimistisch, dass wir auch andere Herausforderungen erfolgreich meistern werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in neuen Allianzen und einem breiten Zusammenhalt. Das gilt für die politische Großwetterlage ebenso wie für unser Netzwerk.
Diesen Grundsatz des Zusammenhaltens und das Schmieden von Partnerschaften und direkten Kooperationen bis hin zu gemeinsamen Projekten werden wir auch bei German Water Partnership weiter pflegen.
In diesem Sinne darf ich Sie schon heute auf unsere Jubiläums-Jahreskonferenz und Mitgliedersammlung in Berlin aufmerksam machen. Unter dem Motto „Global. Erfolgreich. Vernetzt.“ legen wir den Schwerpunkt auf Partnerschaften und werden für Sie nicht nur ein spannendes Programm auf die Beine stellen, sondern auch unser 15-jähriges Bestehen gebührend feiern. In diesem Rahmen wollen wir uns dann auch bei unserer langjährigen Geschäftsführerin, Julia Braune, gemeinsam herzlich für die 5 ½ Jahre intensive und höchst erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Gleichermaßen hoffe ich darauf, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, dass sich die neue „Spitze“ unseres Verbandes dann bereits persönlich im Netzwerk vorstellt. Merken Sie sich also schon einmal den 20. und 21. Juni vor. Ich freue mich auf Sie und bin frohen Mutes, dass wir gemeinsam in unserem Netzwerk das noch junge Jahr erfolgreich gestalten werden.
Bleiben Sie gesund, zuversichtlich und erfolgreich bei all Ihrem Tun!
Ihre Gunda Röstel