Am 2. und 3. April 2025 traf sich der Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung zu seiner 12. Sitzung – dieses Mal auf Einladung der ATB WATER GmbH in Porta Westfalica. Neben der inhaltlichen Arbeit stand auch der direkte Austausch vor Ort im Fokus. Einblicke in laufende Forschungsprojekte und praxisnahe Diskussionen prägten das zweitägige Programm, das mit einer Besichtigung der Kläranlage in Bad Oeynhausen begann.
Digitalisierung trifft Abwasser: Besuch des Projekts „DigiWaVe“

Seit 2023 läuft dort das Forschungsprojekt „DigiWaVe“ (Digitale Lösungen für eine ressourceneffiziente und sichere Wasserwiederverwendung im urbanen Raum). Ziel des Projekts ist es, digitale Lösungen zu entwickeln und zu erproben, die die Planung und Implementierung der Wasserwiederverwendung in urbanen Gebieten erleichtern. Dies ist besonders relevant angesichts der zunehmenden Wasserknappheit und der Notwendigkeit, Trinkwasserressourcen zu schonen. Ein Baustein des Projekts sieht beispielsweise die Modellierung des Bewässerungsbedarfs urbaner Grünflächen vor. Dabei werden datengetriebene Modelle zur Optimierung des Wasserverbrauchs für die Pflege von Stadtgrün erstellt. Durch die Implementierung der DigiWaVe-Lösungen soll die Wasserwiederverwendung optimiert und die Ressourceneffizienz gesteigert werden.
Reuse bietet Potenziale für Landwirtschaft und Stadtgrün: Impulse aus Forschung und Praxis
Die Wiederverwendung (Reuse) von aufbereitetem Abwasser in der Bewässerung gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit oder während Dürreperioden. Durch die Nutzung von gereinigtem Abwasser können wertvolle Trinkwasserressourcen geschont und die landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten werden. Die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser in der Landwirtschaft und der Stadtgrünbewässerung stellt einen wirksamen Hebel dar, den Herausforderungen des Klimawandels und der Wasserknappheit zu begegnen.

Zum Einstieg der Arbeitskreissitzung stellte Parssa Razavi (irriport GmbH) neue Ansätze zur Wasserwiederverwendung in der Bewässerung vor und zeigte auf, welche Chancen sich daraus für GWP-Mitglieder ergeben. Konkret stellte hier Prof. Dr.-Ing. Jörg Felmeden von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe das Projekt „wasser^plus OWL“ vor. Das Projekt „wasser^plus OWL“ ist eine Kooperationsplattform, die darauf abzielt, die Wasserwirtschaft in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) zukunftsfähig zu gestalten. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW), verbindet es verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Kommunen und wasserwirtschaftlicher Praxis, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels, demografischer Veränderungen und technologischer Neuerungen zu entwickeln. In seinem Vortrag stellte er dar, wie durch diese Kooperationen nachhaltige Wasserbewirtschaftung und innovative Lösungen gefördert werden können.
Abgerundet wurde die Sitzung durch eine Werksbesichtigung bei ATB WATER. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und besonders bei der ATB WATER GmbH für die hervorragende Organisation und Gastfreundschaft.
Die nächste Sitzung des Arbeitskreises wird am 6. November 2025 stattfinden. Weitere Informationen zu dieser sowie zu weiteren GWP-Veranstaltungen finden Sie im Veranstaltungskalender auf der GWP-Webseite.