
Von Wasserwiederverwendung bis Geosmartness und webbasierten Informationssystemen wurden in der 10. Sitzung des Arbeitskreises Landwirtschaftliche Bewässerung für die Mitglieder des Arbeitskreises richtungsweisende Themen behandelt. Es wurden wichtige Einblicke in sowohl deutsche als auch europäische Gesetzgebung und zukünftige Richtlinien gegeben. Entsprechend engagiert waren die Diskussionen im Anschluss an die Gremiensitzung, die am 10. April online stattfand.
Use – and use again!
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Stefan Kirchner, dem Leiter des Instituts für Erwerbs- und Freizeitgartenbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. In einer anschaulichen Projektpräsentation stellte Kirchner am Beispiel einer Pilotanlage in Schweinfurt dar, wie Nutzwasser zukünftig als alternative Wasserressource verwendet werden kann. Ziel des Projekts ist es durch ein mehrstufiges Verfahren, Nutzwasser aufzubereiten, so dass dieses Qualitätsstandards genügt und neben der direkten landwirtschaftlichen Bewässerung auch zur Kühlung von urbanen Räumen dienen kann. Vor dem Hintergrund zunehmender Wasserknappheit sind die Ergebnisse aus dem Nutzwasser-Projekt zukunftsträchtig. Immer häufiger stellt sich im Kontext landwirtschaftlicher Bewässerung bereits ganz zu Beginn von Projekten die Frage nach der Wasserwiederverwendung. Diese wird auch im Arbeitskreis in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.
Mit Daten effizient bewässern
Auch der Landwirtschaftssektor kann von den Potentialen der Digitalisierung, insbesondere Geo-Informationen, profitieren. Diesen Standpunkt und die Vorteile von Geo-Smartness für automatisierte Entwässerung machte Prof. Dr. Roman Brylka, CEO von GWP-Neumitglied THE GREEN BRIDGE GmbH (TGB), stark. Die Möglichkeiten, die webbasierte landwirtschaftliche Informationssysteme vor allem hinsichtlich der Ressourceneffizienz eröffnen, stellte Prof. Dr. Lars Ribbe von der TH Köln am Beispiel eines Projekts in Bangladesch vor. Neben einer optimalen Nutzung vorhandener Wasserressourcen sind Frühwarnsysteme, die es ermöglichen auf Dürren und Überflutung zu reagieren, und ein geringerer Energiebedarf zentrale Parameter im Rahmen des Projekts.
Mit den Themen Water Reuse und Digitalisierung hat die Sitzung Themenkomplexe aufgegriffen, die auch in Zukunft eine große Rolle für den Arbeitskreis spielen werden. Die nächste Sitzung wird voraussichtlich im Herbst stattfinden.
Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind oder sich gerne im Arbeitskreis engagieren wollen, wenden Sie sich gerne an Fabian Fischer.