Neuausrichtung im Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung: Neue Leitung, klare Ziele

Am 16. Oktober 2024 fand die 11. Sitzung des Arbeitskreises Landwirtschaftliche Bewässerung bei dem GWP-Mitglied THE GREEN BRIDGE GmbH (TGB) in Geretsried statt. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Meilenstein für den Arbeitskreis, da neben Fachdiskussionen und internationalen Best Practices auch eine neue Gremienleitung gewählt wurde. Mit der Wahl – vorbehaltlich der Zustimmung des GWP-Vorstands – von Parssa Razavi (Irriport GmbH) zum neuen Gremienleiter und Thomas Gester (ATB WATER GmbH) als seinem Stellvertreter wurde der Grundstein für eine strategische Neuausrichtung gelegt.

Thematische Schwerpunkte: Wasserwiederverwendung und Konsortialbildung

Teilnehmende an der Arbeitskreissitzung Landwirtschaftliche Bewässerung © GWP

Die neue Leitung formulierte in der Sitzung ihre klare Vorstellung die zukünftige Ausrichtung des Arbeitskreises. „Den bisherigen Fokus auf Bewässerung werden wir gleichrangig um das Thema Wasserwiederverwendung erweitern und die Prozesskette, wo möglich, ganzheitlich als Schwerpunkt behandeln. Zu diesem Zweck werden wir den Dialog mit dem DWA-Normenausschuss M590 zur Wasserbedarfsermittlung aufnehmen, um einen ständigen Informationsaustausch ins Leben rufen“, erklärt Parssa Razavi. Auch eine engere Zusammenarbeit mit Ministerien, Behörden und Verbänden auf der Kundenseite zusammenzuarbeiten, um ein erstes GWP-Pilotprojekt zur landwirtschaftlichen Bewässerung unter Nutzung von aufbereitetem Wasser (Reuse) zu organisieren. Ein weiteres zentrales Anliegen wird die Förderung der Konsortialbildung innerhalb des Arbeitskreises sein, um Mitglieder, Hersteller sowie Technologie- und Know-how-Träger der Bewässerungsbranche enger zusammenzubringen.

Nachhaltige Bewässerungslösungen für globale Herausforderungen

Ein Ziel des Arbeitskreises ist die Entwicklung eines Leitfadens für eine ganzheitliche Bewässerungslösung, die auf den neuesten Technologien der Reinigungsstufen 3 und 4 basiert und in Kombination mit automatisierten Bewässerungsanlagen ein nachhaltiges Wassermanagement ermöglichen soll. Thomas Gester betonte: „Unser Ziel ist global eine kosten- und ressourceneffiziente Lösung anbieten zu können, die mit minimalem Wasser- und Energieeinsatz große Effekte erzielt und vor Ort betrieben werden kann.“ Der Ansatz dieser Lösungen soll sowohl in Deutschland als auch international zur Anwendung kommen und bieten großes Potenzial, um den steigenden Anforderungen durch die EU-Wasserwiederverwendungsverordnung 2020/741 gerecht zu werden.

Zusammenarbeit und Konsortien als Erfolgsfaktor

Prof. Roman Brylka Geschäftsführer von The Green Bridge (TGB) und Gastgeber der Sitzung © GWP

Beide Arbeitskreisleiter sind sich einig, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit innerhalb des Arbeitskreises entscheidend für den Erfolg sein wird. „Es ist auch unser Ziel, die verschiedenen Unternehmen so zusammenzubringen, dass wir als GWP je nach Aufgabenstellung die komplette Problemlösung – von der Wasserquelle bis zur Pflanze – anbieten können“, erläutert Thomas Gester. Neben der internen Kooperation im Gremium wird der Arbeitskreis auch den Austausch mit anderen Gremien, besonders den Regionalforen fördern. Ebenso wird beispielsweise eine engere Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Industriewasserwirtschaft angestrebt, um gemeinsame Synergien zu nutzen und voneinander zu profitieren.

Highlights der Sitzung: Internationale Einblicke und Impulse

Vortrag der Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G. (HVG) © GWP

Nach der Wahl der Gremienleitung standen aktuelle Themen rund um landwirtschaftliche Bewässerung und den Auswirkungen des Klimawandels auf der Agenda. Die Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G. (HVG) erläuterte die durch den Klimawandel notwendigen Anpassungen im bayerischen Hopfenanbau in der Hallertau. Breiter wurde das Bild durch internationale Beispiele zur Klimaresilienz und Wasserwiederverwendung aus Städten wie Mexiko-Stadt und Barcelona, die zeigten, wie Lösungen global entwickelt und umgesetzt werden können.

Abschließend gab GWP-Vorstandsmitglied Shahrooz Mohajeri (inter 3 GmbH) einen Impuls mit seinem Vortrag zur EU-Wasserverordnung 2020/741, der auf die Chancen und Herausforderungen dieser neuen regulatorischen Rahmenbedingungen einging.

Ausblick und Dank

Mit der neuen Leitung und den neu definierten Schwerpunkten steht der Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung vor spannenden Aufgaben. Der intensive Austausch mit nationalen und internationalen Partner:innen sowie die Entwicklung von ganzheitlichen, nachhaltigen Bewässerungslösungen bieten große Potenziale, um die Herausforderungen im Wassersektor erfolgreich anzugehen.

GWP dankt dem bisherigen Arbeitskreisleiter Christoph Urbschat (eclareon GmbH) herzlich für sein jahrelanges Engagement!

Mehr Informationen zum Arbeitskreis finden Sie hier. Bei Fragen können Sie sich gerne direkt an Amina Hussein von der GWP-Geschäftsstelle wenden.