Verzahnung der Regionalforen Nordafrika & Afrika: Schwerpunkte und kommende Projekte 2025

Am 11. und 12. September 2024 fanden die 16. Sitzung des Regionalforums Nordafrika und die 44. Sitzung des Regionalforums Afrika gemeinsam bei Mitsubishi Electric B.V. in Ratingen statt. Die Gremiensitzung bot eine Plattform für den Austausch über zentrale Themen und Entwicklungen in der Region. Am Vorabend hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in informeller Runde kennenzulernen und auszutauschen.

Neuerung im Regionalforum Afrika

Gemeinsame Sitzung der Regionalforen bei Mitsubishi Electric © GWP

Der afrikanische Kontinent in seiner Größe und Diversität steht vor enormen Herausforderungen. Für die deutsche Wasserbranche ergeben sich daraus Chancen, die German Water Partnership e.V. (GWP) gemeinsam mit seinen Mitgliedern durch den Aufbau von langfristigen Partnerschaften und der erfolgreichen Umsetzung von Projekten angeht.

Das Regionalforum Afrika wird aufgrund der vielfältigen Projektaktivitäten ab sofort von zwei Referentinnen im Tandem betreut. Lucie König, Referentin für internationale Programme bei GWP, ist Ansprechpartnerin für die anglophonen Länder Subsahara-Afrikas und betreut die Projekte in diesen Ländern seitens der Geschäftsstelle. Marie-Louise Chagnaud bleibt Ihre Ansprechpartnerin für die frankophonen Länder und betreut weiterhin die Großprojekte GAPWAS und WASANet. Der nordafrikanische Raum wird wie gewohnt von Amina Hussein über das Regionalforum Nordafrika betreut.

Gemeinsame Sitzung der Regionalforen

Führung am Mitsubishi Standort in Ratingen © GWP

Der 12. September begann mit einer Begrüßung durch die Regionalforenleitungen der beiden Gremien Dr.-Ing. Manuel Krauß, FIW – Forschungs-institut für Wasser-wirtschaft und Klima-zukunft an der RWTH Aachen e.V., Christian Schepers, Hermann Sewerin GmbH, Alexandra Ervenich, Mitsubishi Electric Europe B.V. und Markus Leidinger, Aerzener Maschinenfabrik GmbH. Zu Beginn präsentierten Selma Berrada, Sinpec Maroc, Dr. Peter Riad, AHK Ägypten und Branchenexperte, sowie Markus Leidinger aktuelle Aktivitäten, konkrete Ausschreibungen und Projekte in Ägypten, Marokko und Tunesien und gaben wertvolle Einblicke in die aktuelle Marktsituation in den Ländern. Das Fazit dieses Programmpunktes lautete: gerade in den vorgestellten Ländern werden große Investitionsprogramme im Bereich Wasser/Abwasser geplant. Die Zeit drängt und es bieten sich viele Gelegenheiten für GWP-Mitglieder in den Märkten Nordafrikas aktiv zu werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich KMUs als Konsortien zusammenschließen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Wasserressourcenmanagement und den Marktchancen im südlichen Afrika. Vera Massie, AHK Südliches Afrika, zeigte konkrete Projekte rund um die aktuelle Nutzung der Wasserressourcen in Namibia, Botswana, Südafrika und Sambia auf. Wasserknappheit und die Folgen des Klimawandels steigern die Nachfrage nach innovativen und auch technologisch ausgereiften Lösungen. Deutsche Produkte und Unternehmen genießen dabei ein hohes Ansehen.

Einen Beitrag zu Entwicklungen smarter landwirtschaftlicher Bewässerungsinitiativen leistete Prof. Bancy Mati, Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (JKUAT) in Kenia. Sie führte ein in die Aktivitäten der Association of Irrigation Acceleration Platform (AIAP). Hier werden Mobiltelefone zur Ermittlung des Wasserbedarfs, zur Abrechnung des Wasserverbrauchs und zur Vermarktung der Ernte eingesetzt. Marie-Louise Chagnaud präsentierte einen Ausblick auf die wichtigsten Veranstaltungen und Aktivitäten in Subsahara Afrika für 2025, darunter der AfWASA Kongress in Kampala, Uganda, die IFAT Afrika in Johannesburg, Südafrika und das Verbundprojekt Wasser/Abwasser in Côte d’Ivoire. Weitere Informationen erhalten Sie über den Verteiler des RF Afrika und auf unseren Veranstaltungsseiten.

Nach der Mittagspause teilte Christian Schepers, Hermann Sewerin GmbH, seine Erfahrungen im Rahmen eines Projekts in Ghana, welches die Errichtung eines Water Works Training Centers in Zusammenarbeit mit der dortigen GIZ Ghana umfasste. Er informierte darüber, dass derzeit weitere an Capacity Building interessierte Unternehmen gesucht werden, die sich an einem Folgeprojekt beteiligen möchten. Weitere Informationen finden Sie im Downloadbereich auf der Veranstaltungsseite, bei Fragen hierzu wenden Sie sich gerne direkt an Christian Schepers.

Christian Schepers verabschiedete Stefan Reuter, Langzeitexperte im Projekt GAPWAS in Côte d’Ivoire, der zum 30. September auf eigenen Wunsch ausscheidet. Er bedankte sich herzlich im Namen des Regionalforums und GWP für seinen Einsatz bei der African Water and Sanitation Association (AfWASA).

Abgeschlossen wurde die Sitzung durch einen Erfahrungsaustausch zu zukünftigen Themen wie der Potentiale der Wärme- und Energiegewinnung aus Abwasser und den Auswirkungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie auf die Region und darüber hinaus. Wir bedanken uns herzlich bei unserer Gastgeberin Alexandra Ervenich und Mitsubishi Electric B.V. für die Austragung der Sitzung.

Ausblick

Auch im nächsten Jahr wollen die Regionalforen Afrika und Nordafrika wieder gemeinsam tagen und den Austausch über den Afrikanischen Kontinent fortsetzen. Das RF Afrika wird am 4. Dezember 2024 seine nächste Sitzung digital durchführen. Die Kollegen einer Specialist Group unseres afrikanischen Partnerverbands AfWASA werden sich dazuschalten. Merken Sie sich diesen Termin gerne vor!

Wir laden Sie ebenfalls bereits herzlich ein, sich den 06. März 2025 für unsere nächste Sitzung des Regionalforums Nordafrika bei der Rudolf Messner Umwelttechnik AG in Adelsdorf vorzumerken.