Neu bei GWP: Evonik

Nachhaltige und ökonomische Lösungen zur optimalen Nutzung und Wiederverwendung (Re-use) der Ressource Wasser – das ist die Vision von Evonik, einem der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie und Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure für unterschiedliche Anwendungen und Zielmärkte. Im GWP Interview erklärt Stephan Neumayer, zuständig für das weltweite Business Development von Umwelttechnologien der Business Line Active Oxygens bei Evonik, welche Themen das Unternehmen antreiben und welche Schnittstellen es mit GWP Aktivitäten sieht.

 

Stephan Neumayer, Evonik

Wie sehen Sie die Rolle von Evonik in der Wasserwirtschaft?

Neumayer: Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie und Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure für unterschiedliche Anwendungen und Zielmärkte, unter anderem für zahlreiche Umwelttechnologien. Dieses Geschäft liegt in der Business Line Active Oxygens von Evonik. Mit einer Kapazität von mehr als 1.000.000 Tonnen Peroxid pro Jahr und dem Betrieb von Produktionsanlagen an weltweit 18 Standorten sind wir ein verlässlicher globaler Partner unserer Kunden.

Evonik hat neben in-house Umwelt- und Verfahrenstechnik für Abwasserbehandlungs-Technologien bereits in der Vergangenheit Kooperationen mit mehreren Anlagenbauern für gemeinsame Projektansätze realisiert. Dabei kommen verschiedene Advanced Oxidation Processes (AOPs – UV/H2O2, Fenton, Ozon/H2O2) in Betracht. Wir stellen somit eine Technologie-Plattform für die Wasser- und Abwasseraufbereitungen bereit. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern beraten unsere internen Umweltexperten unsere Kunden, um den richtigen Prozess für die kostengünstigste Behandlung festzulegen.

Durch unser globales Produktionsnetzwerk stellen wir nach der Realisierung von Projekten die Belieferung der Abwasserbehandlungsanlagen mit Wasserstoffperoxid und Peressigsäure sicher. Unsere Experten beraten und schulen dabei Kunden bei der sicheren Handhabung und Lagerung.

In welchen Märkten sind Sie bereits aktiv, an welchen sind Sie interessiert?

Neumayer: Der Markt für Umweltprozesschemikalien wird von uns global mit Wasserstoffperoxid und Peressigsäure bedient. Neben Europa spielen dabei die Regionen Nordamerika, Südamerika und Asien eine besondere Rolle. Insbesondere für die Schwellenländer steht die Durchführung von Machbarkeits- oder Fallstudien (Show Cases) gemeinsam mit weiteren Partnern aus dem GWP-Netzwerk als Komplettansatz auf unser Interessenliste.

Welche Themen treiben Sie in Bezug auf Ihre Branche an?

Neumayer: Evonik übernimmt Verantwortung für Geschäfte, Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft. Verantwortliches Handeln und wirtschaftlicher Erfolg gehören für uns untrennbar zusammen. Wir haben frühzeitig begonnen, ökologische und soziale Kriterien in unseren unternehmerischen Entscheidungen zu verankern, um neue, nachhaltige Wege zu gehen.

Hierzu möchten wir mit den bestmöglichen technischen Lösungen beitragen, wie mit den umweltfreundlichen und schadstoffarmen AOP-Lösungen der oxidativen Wasserbehandlung. Insbesondere Effizienz und Langlebigkeit zeichnen diese aus. Wasserstoffperoxid ist dabei eine ‚grüne‘ Prozesschemikalie, weil bei ihrem Einsatz als Abbauprodukte nur Wasser und Sauerstoff entstehen. Auch der anti-bakterielle Einsatz von Peressigsäure für die Aufbereitung kommunaler Abwässer ist hier zu erwähnen.

Weitere innovative Konzepte für Siedlungswasser, zur urbanen Raumgestaltung, Kreislaufwirtschaft und optimale Ressourcennutzung sind die zentralen Herausforderungen der Zukunft und treiben auch uns bei Evonik weiter an.

Kläranlage

Was ist Ihre Vision für Lösungen für die Wasserwirtschaft von Evonik?

Neumayer: Nachhaltige und ökonomischen Lösungen zur optimalen Nutzung und Wiederverwendung (Re-use) der Ressource Wasser. Hierzu gibt es bereits gute Ansätze, wie die oxidative Vorbehandlung von stark belasteten Abwasserströmen (zur Entlastung der biologischen Reinigungsstufe) oder die gezielte Nachbehandlung des Kläranlagenablaufs (Polishing). Insbesondere die Wiederverwendung von aufbereitetem Prozesswasser kann den Wasserfußabdruck und auch die damit verbundenen Kosten der produzierenden Industrien deutlich reduzieren und negative Umwelteinflüsse vermeiden.

Was erwarten Sie sich von GWP und von dem Netzwerk? In welchen Gremien/Aktivitäten möchten Sie Evonik vertreten sehen?

Neumayer: Neben verschieden Regionalforen interessieren wir uns insbesondere für eine Unterstützung der Arbeitskreise Industriewasserwirtschaft, Landwirtschaftliche Bewässerung, Innovation und Wissenschaftskooperationen sowie Digitalisierungsthemen zu Wasser 4.0. Darüber hinaus interessiert uns auch das Innovationsthema 4. Reinigungsstufe des Regionalforums China sehr.

Welchen Nutzen konnten Sie bisher aus unserem Netzwerk ziehen?

Neumayer: Ein erster Austausch und die Teilnahmen an verschieden (virtuellen) Treffen der Regionalforen ermöglichte bereits die Kontaktaufnahme mit zukünftigen Projekt- oder Kooperationspartnern. Hierbei ist eine konkrete Zusammenarbeit mit einem Umwelttechnikunternehmen für AOP-Projekte in China und Südostasien zu nennen. Spannend war auch die Teilnahme an der Veranstaltung BLUE PLANET Berlin Water Dialogues zum Thema „Smart Water for Resilient Cities“, Ende Februar diesen Jahres.

 

 

 

Weitere Information zur Business Line Active Oxygens unter diesem Link: https://active-oxygens.evonik.com/en/application-areas/environmental-applications

 

Bildrechte: Evonik