„Die Vorstandskolumne“ ist eine Rubrik, in der Sie aus der Perspektive eines GWP-Vorstandsmitglieds über relevante Themen aus dem Wassersektor informiert werden. Die 22. Ausgabe der Reihe übernimmt Alexandra Ervenich.
Moderne Technologien sowie umfassende Bildung und Berufsausbildung für eine bessere Welt und lebenswerte Gesellschaften sind Themen, die mir besonders am Herzen liegen.
Das Leben ist komplexer und in mancher Hinsicht auch unübersichtlicher geworden. Die Industrie – und im weiteren Sinne auch die Gesellschaft – muss sich enormen Herausforderungen stellen und daraus resultierende Veränderungen durchlaufen. Die tiefgreifendsten sind die fortschreitende Digitalisierung sowie die dringende Notwendigkeit, in allen Bereichen – vom Energieverbrauch bis zur Verringerung der Umweltverschmutzung – nachhaltig zu werden. Es ist wichtig, diese wirtschaftlichen und sozialen Fragen anzugehen, um global eine nachhaltige Umwelt zu schaffen und gleichzeitig eine sichere und komfortable Gesellschaft zu verwirklichen, die alle Menschen respektiert.
All diese Aufgaben erfordern gut ausgebildete und kreative Menschen. Gleichzeitig jedoch haben wir es überall auf der Welt mit einem eklatanten Fachkräftemangel zu tun. Dieser wird uns in den nächsten Jahren noch sehr beschäftigen, um Wissensverluste zu vermeiden und eine angemessene Bedienung unserer technischen Anlagen sicherzustellen.
Um künftig den anspruchsvollen Anforderungen gerecht zu werden, ist der Einsatz innovativer Technologien in der Wasserwirtschaft unumgänglich. Hochflexible und skalierbare Software-Lösungen können heute bestehende Systeme und Anlagen umfassend einbinden sowie nachhaltig und kosteneffektiv zukunftsfähig machen. Betriebsabläufe werden hierbei deutlich optimiert, Personal sicher geleitet und unterstützt sowie Ressourcen geschont.
Mit diesen Themenfeldern beschäftigt sich nicht nur mein eigenes Unternehmen, Mitsubishi Electric, sondern beispielsweise auch der Arbeitskreis Wasser 4.0 von German Water Partnership (GWP), den ich von nun an als neue Vorstandspatin gerne aktiv begleite. Viele Querschnittsthemen finden auch Eingang in die Regionalforen des Netzwerks wie z.B. in das von mir geleitete Regionalforum Nordafrika und spiegeln so die Kompetenzen unserer Mitglieder wirkungsvoll in die Welt.
Des Weiteren sollten wir daran arbeiten, gezielt Frauen und Mädchen für das wichtige und spannende Wirkungsfeld der Wasserindustrie – wie allgemein mehr für technische Berufe und MINT-Fächer – zu begeistern. Denn von mehr Diversität in den Teams und in der Arbeitskultur profitieren Unternehmen nicht nur messbar, sie wirkt auch den zunehmend fehlenden Fachkräften im Wassersektor und in der Wirtschaft allgemein entgegen.
Im Februar hatte ich die Gelegenheit, unser Netzwerk beim 21. Kongress der African Water and Sanitation Association (AfWASA) sowie dem gleichzeitig stattfindenden Women Professional Forum zu vertreten. Es war sehr beeindruckend, wie weit sich die Frauen des afrikanischen Wassersektors vernetzt und organisiert haben – mit dem Ziel sich über Ländergrenzen hinaus auszutauschen und zu unterstützen. Unsere GWP-Partnerschaftsprojekte GAPWAS (German-African Partnership for Water and Sanitation) und AGITWAS (African-German Training Initiative for Water and Sanitation) – unterstützt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – fördern ausdrücklich Wissenstransfer, Ausbildung und Vernetzung der im afrikanischen Wassersektor tätigen Menschen zur Stärkung eines resilienteren Wassermanagements in allen Ländern des Kontinents.
Unsere Langzeitexperten und Projektleiter vor Ort, Sabine Sibler und Stefan Reuter, stehen in engem Austausch mit dem Regionalforum Afrika, der perfekten Plattform zur Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten für Unternehmen, die sich für den afrikanischen Markt interessieren. Gerade die Kammer- und Verbandspartnerschaft GAPWAS zwischen GWP und der AfWASA eröffnet unmittelbare Kontakte zu Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern der afrikanischen Wasserwirtschaft.
Mehr Kreativität und Innovation bei der Entwicklung von Technologien und Strategien zur Lösung von Wasserkrisen und der Verwirklichung der globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sind unbedingt notwendig – ebenso wie Chancengleichheit in allen Bereichen der Branche.
Auch Mitsubishi Electric verpflichtet sich diesen lebenswichtigen Nachhaltigkeitszielen und baut in diesem Sinne seine Entwicklung intelligenter Automatisierungstechnologien und anderer technologischer Innovationen aus. Diese sollen es den Kunden ermöglichen, auf den Wandel zu reagieren und ihre eigenen Unternehmen zu transformieren. Eigene proprietäre Künstliche Intelligenz (KI) sowie die Transformation in eine „Circular Digital-Engineering“ Company, die stets den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte und integrierten Systeme im Blick hat und in der Ressourcen effektiv genutzt sowie nachhaltig zirkuliert werden, bilden hierbei wesentliche Grundlagen.
Diese Kenntnisse und Werte bringen wir gerne in unser Engagement bei German Water Partnership ein und sind stolz, diese wichtige Netzwerkarbeit mitzugestalten.
Gestalten also auch Sie mit: Beteiligen Sie sich aktiv an unseren Regionalforen und Arbeitskreisen! Ein Netzwerk lebt vom Engagement seiner Mitglieder.
Herzliche Grüße
Alexandra Ervenich