Nachhaltigkeit „Made in Germany“ – International Standards setzen mit German Water Partnership | Die Vorstandskolumne

„Die Vorstandskolumne“ ist eine Rubrik, in der Sie monatlich aus der Perspektive eines GWP-Vorstandsmitglieds über relevante Themen aus dem Wassersektor informiert werden. Den Anfang im neuen Jahr macht Gunda Röstel, GWP-Vorstandsvorsitzende.

Gunda Röstel, GWP-Vorstandsvorsitzende

Ein ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen und hat uns einige Hausaufgaben ins Buch geschrieben. Die Hochwasserkatastrophe im letzten Sommer führte uns einmal mehr vor Augen, dass die Auswirkungen des Klimawandels auch hierzulande mehr und mehr spürbar werden. Auch ist die Corona-Pandemie noch immer allgegenwärtig und verlangt von uns weiterhin Flexibilität im Arbeiten und vor allem Solidarität. Und schlussendlich endete eine politische „Ära“ und machte so den Weg frei für Veränderungen in unserem Land.

Politischer Umbruch und Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft

Und das ist auch gut so. Dass ein politisches „Business as usual“-Szenario niemandem mehr nutzen würde, haben die neuen Regierungsparteien verstanden und Mut zum Handeln signalisiert.

Die im Koalitionsvertrag angekündigten Veränderungen beziehen sich ganz besonders auf die Energiewende sowie weitere Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen, was uns als international ausgerichtete deutsche Wasserwirtschaft direkt anspricht. So sollen beispielsweise Klima- und Entwicklungspartnerschaften und wirtschaftliche Zusammenarbeit, alles unter dem Leitprinzip der Sustainable Development Goals und dem 1,5°-Ziel sowie ein genereller Technologie-Transfer stärker gefördert werden. Auch der Umgang mit der Ressource Wasser hierzulande soll mit der angekündigten nationalen Wasserstrategie neu überdacht werden. Damit wird sehr deutlich: Deutschland wird nachhaltiger …und wird sich auch international in diesem Sinne engagieren. Das ist auch ein gutes Signal für uns.

German Water Partnership und seine Mitglieder arbeiten bereits seit vielen Jahren an dieser Zielstellung. Mit dem neuen Regierungsprogramm erhoffen wir uns nun noch stärkeren Rückenwind für unsere Projekte einer nachhaltigen Wasserwirtschaft.

Der Export von Technologien und Know-How „Made in Germany“ durch unsere Mitglieder trägt schon heute weltweit dazu bei, dass Wasserressourcen geschützt, Fachkräftequalifikation und Organisation verbessert, Energieverbräuche minimiert sowie innovative Produkte und Komponenten zum Einsatz kommen, die sich durch hohe Funktionalität und lange Lebenszyklen auszeichnen.

Diesen Mehrwert werden wir den neuen Vertreter*innen in Regierung, Administration und Parlament nahebringen.

Viel Bewegung bei German Water Partnership 2022

Natürlich geht auch die vielfältige Verbandsarbeit in unseren Regionalforen und Arbeitskreisen mit Schwung weiter. Unter anderem die laufenden Betreiberpartnerschaften in Sambia, Südafrika, Jordanien und der Ukraine sowie unser letztes Jahr veröffentlichtes Industriewasserkompendium setzen hierbei wichtige Akzente. Ein Fokus bei den Aktivitäten von GWP wird dieses Jahr auch auf Ägypten liegen und so auch einen Schwerpunkt in der Arbeit des Regionalforums Nordafrika & Jordanien bilden. Insbesondere das Thema Industriewassermanagement ist hier von Interesse und bietet viel Potenzial für die innovativen Leistungen deutscher Unternehmen.

Afrika steht aber auch neben dem Verbandspartnerschaftsprojekt beim Thema Capacity Building über unser Partner-Afrika-Projekt „AWASA“ im Fokus, bei dem Fortbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Wasser- und Abwasserbereich mit Unterstützung der African Water Association geschaffen werden sollen – und das nachhaltig. Ziel ist der Aufbau einer African Water and Sanitation Academy, was für mitwirkende GWP-Mitglieder auch gute Chancen der Vernetzung mit Fachkräften bieten wird.

Auf ein erstes, großes Wiedersehen „in echt“ freuen wir uns dann ab dem 30. Mai dieses Jahres auf der IFAT Munich 2022. Wir versammeln auf unserem Gemeinschaftsstand 31 Unteraussteller sowie internationale Delegationen u.a. aus Südamerika, Usbekistan sowie den Partnerländern aus dem „Betreiberplattform“-Projekt. Das kann sich sehen lassen! Und gern sind Sie uns auch mit Ihren Gästen herzlich willkommen.

Ein weiteres Präsenz-Highlight im Sommer steht natürlich wieder mit unserer Jahreskonferenz am 5. und 6. Juli auf dem Plan. Unter der Überschrift „Wasser.Klima.Wandel“ möchten wir uns vor allem den Themen Regenwassermanagement, Smart Water sowie Bewässerung und Ressourcenmanagement widmen. Spannende Vorträge und lebendige Diskussionen sind garantiert und unser traditioneller Vorabend in geselliger Runde, dieses Jahr stilecht an Bord eines CO2-neutralen Spree-Dampfers, wird endlich wieder einmal für gute, direkte Gespräche und schöne Erinnerungen sorgen.

Das alles ist nur eine kleine Auswahl der Projekte und Events in diesem Jahr auf die ich mich persönlich und als Vorstandsvorsitzende von German Water Partnership sehr freue. Ich lade Sie herzlich ein, sich bei uns mit Ihren Ideen und Konzepten einzubringen und von unserem einzigartigen Netzwerk zu profitieren. Es lohnt sich!

Für das noch junge Jahr 2022 Jahr wünsche ich Ihnen, Ihren Unternehmen und Institutionen einen guten Start und viel Erfolg bei allen Projekten. Bleiben Sie gesund!

Mit herzlichen Grüßen

Gunda Röstel