Innovationen – die Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung | Die Vorstandskolumne

„Die Vorstandskolumne“ ist eine Rubrik, in der Sie monatlich aus der Perspektive eines GWP-Vorstandsmitglieds über relevante Themen aus dem Wassersektor informiert werden. Die achte Ausgabe kommt von Prof. Dr.-Ing. Sven-Uwe Geißen.

Sven-Uwe Geißen, GWP-Vorstandsmitglied

Wasser ist Synonym für Klimawandel

Durch die aktuellen Ereignisse und Veröffentlichungen, insbesondere den Bericht des IPCC, wird uns allen vor Augen geführt, dass wir für den Umwelt- und damit auch Klimaschutz sehr dringend gesellschaftliche und technische „Neuerungen“ benötigen. Wasser wird immer häufiger als Synonym für die Klimaveränderungen verwendet, weil es einerseits eine Grundvoraussetzung für das Leben ist und andererseits für unseren Lebensstandard benötigt wird. Eine Vielzahl von nationalen und internationalen Strategien, Initiativen und Plänen thematisieren den Bedarf und versuchen Lösungen aufzuzeigen. Der Kern aller Lösungsvorschläge sind die oben genannten „Neuerungen“ und deren gesellschaftliche Akzeptanz. Damit diese Innovationen nachhaltig sind, müssen sie sich nicht nur auf die Wasserqualität und -quantität begrenzen, sondern auch den Ressourcenbedarf berücksichtigen.

Innovation = Wertschöpfung mit neuen Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen

Von der Idee oder einer Erfindung ist ein mehrstufiger Prozess notwendig, um daraus eine Wertschöpfung zu generieren. Dieser ist in der Regel sehr langwierig und kann durchaus 10 Jahre dauern, bis kostendeckende Einnahmen generiert werden.

 

Demoanlage HighCon (c) Sven-Uwe Geißen / TU Berlin

F&E Förderung beispielhaft – Umsetzung verbesserungsfähig

In der EU und insbesondere in Deutschland wird die Wasserforschung seit langer Zeit sehr intensiv gefördert. Allein in Deutschland arbeiten ca. 160 Forschungseinrichtungen in der Wasserforschung. Die Forschung dient der Ausbildung, dem Wissensgewinn – aber auch der Innovation. Die anwendungsnahen Förderprogramme sind mittlerweile an eine Zusammenarbeit zwischen Forschung und Anwendung gekoppelt und Verwertungsmaßnahmen müssen nachvollziehbar aufgezeigt werden. Aber wie viele Innovationen wurden in den letzten Jahren tatsächlich generiert?

Die F&E Ergebnisse müssen noch stärker und schneller in die Märkte transportiert werden, wofür Anreize bei den Forschenden aber auch den Nutzern zu schaffen sind. Zusätzlich müssen Plattformen existieren die z.B. außerhalb der regulatorischen Einschränkungen die Demonstration von Innovationen ermöglichen. Auch gänzlich neue Ansätze wie z.B. die Demonstration mit ausländischen Partnern über Lizenzvereinbarungen müssen verfolgt und bewertet werden. Letzteres erfordert insbesondere in der Zusammenarbeit mit China, als dem wachstumsstärksten Markt, eine sehr strategische Vorgehensweise mit vertrauensvollen Partnern.

Innovationen für den Export

Der Zweck von GWP ist es, „dazu beizutragen, die hohe Kompetenz von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Deutschland für alle Fragen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft international stärker zur Geltung zu bringen“. Nachhaltige Innovationen sind ein Kernthema welches nicht nur für uns, sondern auch gesellschaftlich eine noch wichtigere Rolle spielen muss. Durch die Beteiligung von GWP an F&E Projekten sowie den Aktivitäten des Arbeitskreises Innovation & Wissenschaftskooperation mit beispielsweise dem Innovationstag „KMU innovativ“ sind bereits sehr gute Bausteine vorhanden.

GWP weltweit sichtbar

Mit unserem Verein GWP waren und sind wir sehr erfolgreich und es gibt weltweit wenige oder sogar keine Vereine in der Wasserbranche mit einer solchen Sichtbarkeit. Lassen Sie uns die hervorragenden Bedingungen nutzen und weiter ausbauen, um damit an der Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung nachhaltige Innovationen gemeinsam zu entwickeln.