Panel zur Nationalen Wasserstrategie und Gremienleiterwahl beim Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung
Am 27. April 2023 traf sich der Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung zu seiner 8. Sitzung in der GWP Geschäftsstelle in Berlin. Mit einer öffentlichen Paneldiskussion zur Nationalen Wasserstrategie mit Vertreter:innen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie des Umweltbundesamts (UBA) und der internen Wahl zur Gremienleitung erwies sich die Veranstaltung in thematischer und struktureller Hinsicht als wegweisend. Die Nationale Wasserstrategie im inhaltlichen Fokus der Sitzung zog nicht nur die Mitglieder des Arbeitskreises und ein diverses Publikum an, sondern adressierte auch gezielt aktuelle Debatten zur Sicherung der Wasserverfügbarkeit in Deutschland.
Die Nationale Wasserstrategie: Technische Lösungen und Fachwissen der GWP Mitgliedschaft sind gefragt
Der ganzjährig unbegrenzte Zugang zu Wasser für landwirtschaftliche, industrielle und private Zwecke wurde lange Zeit als Selbstverständlichkeit betrachtet. Die Rekordsommer vergangener Jahre haben jedoch gezeigt, dass schnelles und konkretes Handeln dringend erforderlich ist. Die Nationale Wasserstrategie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) vom 15. März 2023 definiert dazu sowohl den Handlungsrahmen als auch eine desiderate Handlungsgemeinschaft.
Dem Anspruch, alle relevanten Sektoren und Akteure an der Umsetzung zu beteiligen, folgte der Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung am 27. April mit einer Einladung zum Austausch. Hauptthema der Paneldiskussion waren die Erschließung neuer Lösungsansätze und die Auswirkungen der Nationalen Wasserstrategie auf das Bewässerungsmanagement in der Landwirtschaft. Das Panel, bestehend aus Bernt Farcke (BMEL), Dr. Jörg Rechenberg (UBA), und Arbeitskreismitglied Parssa Razavi, Irriport GmbH, präsentierte zunächst kurze Statusberichte und formulierte anschließend Kernfragen und Herausforderungen der Umsetzung der Strategie.
Langfristige und enge Zusammenarbeit aller Akteure des Wassersektors erforderlich
In der nachfolgenden Diskussion zeigten Dr. Rechenberg und Herr Farcke großes Interesse an der Expertise der GWP Mitgliedschaft. Mit Blick auf die Umsetzung von Strategiemaßnahmen zur nachhaltigen Wassermengennutzung, Stärkung der Wasserwiederverwendung und zur Verbesserung der Prognosefähigkeit von Wasserhaushaltsanalysen wurden insbesondere das technische Know-how und der diverse Erfahrungshorizont der Mitgliedsunternehmen abgefragt. Des Weiteren fanden Themen wie Grundwasserbildung und -bindung, Schwammstädte und die artenplanungsbasierte Landwirtschaft als mögliche Werkzeuge in der nachhaltigen Wassernutzung Berücksichtigung. Das Feedback des Publikums fiel überwiegend positiv aus. Dennoch machte das Gespräch deutlich, dass die Expertise eines einzelnen Unternehmens zur Durchsetzung der Nationalen Wasserstrategie kaum ausreicht. Stattdessen wird eine langfristige und noch engere Zusammenarbeit aller Akteure des Wassersektors erforderlich sein.
Arbeitskreis wählte neue Leitung
Im Anschluss an die Paneldiskussion führte Gremienleiter Christoph Urbschat, eclareon GmbH, in den internen Teil der Sitzung über. Neben dem allgemeinen Austausch zur inhaltlichen und strukturellen Ausrichtung des Arbeitskreises stand die Wahl der Gremienleitung im Mittelpunkt. Christoph Urbschat, der den Arbeitskreis bereits seit seiner Gründung im Jahr 2019 fachkundig und mit großem Engagement führt, wurde einstimmig wiedergewählt. Parssa Razavi, ebenfalls seit der Gründung aktives Mitglied, stellte sich erstmalig als stellvertretender Gremienleiter zur Wahl und wurde einstimmig bestätigt. Wir gratulieren zur Wahl bzw. Wiederwahl und freuen uns auf die gute Zusammenarbeit!
An dieser Stelle bedanken wir uns außerdem herzlichst bei Robert Färber, WATERplus GmbH, welcher seit 2019 als stellvertretender Leiter des Arbeitskreis Landwirtschaftliche Bewässerung aktiv war, für seine Einsatzfreude sowie seine eingehenden Fach- und Marktkenntnisse, die er in den vergangenen Jahren in den Arbeitskreis hat einfließen lassen.