In Rumänien und der Republik Moldau bieten sich deutschen Unternehmen derzeit vielversprechende Marktchancen – insbesondere im Bereich der Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Acht deutsche Unternehmen erhielten auf einer Geschäftsanbahnungsreise vom 6. bis 9. Mai 2025 branchenspezifische Einblicke in die beiden Märkte – mit dabei waren FlowChief GmbH, HUBER SE, RelineEurope GmbH und Tholander Ablufttechnik GmbH, Mitglieder von German Water Partnership (GWP).

Enormer Investitionsbedarf trifft auf gezielte Förderprogramme
In Rumänien steht im Rahmen des nationalen Aufbau- und Resilienzplans (PNRR) ein Budget von rund 1,46 Milliarden Euro zur Verfügung. Ziel ist es, bis 2026 die Trinkwasser- und Abwasserversorgung deutlich auszubauen und zu modernisieren – vor allem in ländlichen Regionen. Dies umfasst sowohl die Infrastruktur als auch Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und Digitalisierung der Überwachungssysteme.
Auch in der Republik Moldau besteht ein dringender Investitionsbedarf. Die nationale Strategie für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verfolgt bis 2030 das Ziel, den Zugang zu sauberem Wasser und funktionierender Abwasserentsorgung landesweit sicherzustellen. Besonders dringend sind Investitionen in Kläranlagen, um der zunehmenden Verschmutzung der Wasserressourcen entgegenzuwirken.
In beiden Ländern erhielten die Teilnehmenden der BMWE-geförderten Reise Einblicke in die regionale Politik und Wirtschaft durch Vertreter:innen der deutschen Auslandsvertretungen, der AHK und GTAI. Nur wenige Tage vor der entscheidenden und richtungsweisenden Stichwahl zur Präsidentschaft verfolgten die Unternehmer:innen besonders die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Rumänien mit großer Aufmerksamkeit. In Moldau erfuhren sie zudem mehr zu den aktuellen Tätigkeitsfeldern der GIZ, darunter den Betreiberpartnerschaften mit den Betreibern aus Chişinău und Comrat. Auch die KfW war vertreten und weckte das Interesse für ihre Finanzierungsvorhaben im moldauischen Wasser- und Abwassersektor.
Von Besichtigungen in Bukarest zum Bürgermeisterempfang in Buzău
Auf dem Programm standen zwei Präsentationsveranstaltungen, bei denen sich die teilnehmenden Unternehmen dem rumänischen und moldauischen Fachpublikum vorstellen und gezielt vernetzen konnten.

Zum Start der Reise machte sich die Delegation bei einem Besuch der Kläranlage Glina ein praxisnahes Bild von der Abwasserentsorgung in Bukarest. In der moldauischen Hauptstadt Chişinău hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit dem kommunalen Wasserversorger APA Canal Chişinău auszutauschen. Die Gespräche vor Ort verdeutlichten nicht nur aktuelle Herausforderungen, sondern auch konkrete Bedarfe und Chancen für den Einsatz deutscher Technologien und Lösungen – etwa in der Kanalinstandhaltung oder im Labor.
Das Programm endete mit einer gemeinsamen Fahrt in die rumänische Stadt Buzău, wo der Bürgermeister die deutsche Delegation empfing und eindrucksvoll das Wassermanagement der Stadt und Umgebung schilderte.
Erfolgreiche Vernetzung in Südosteuropa
Die Reise machte deutlich, wie wichtig der europäische Markt als Bezugsquelle für beide Länder ist und unterstrich zugleich den hohen Stellenwert der europäischen Zusammenarbeit im Wassersektor.
Durchgeführt wurde die Geschäftsanbahnungsreise von der AHK Rumänien in Zusammenarbeit mit dem UmwelttechnologieCluster Bayern e.V. und German Water Partnership e.V. im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) für deutsche Anbieter und Dienstleister aus der Wasserwirtschaft. Es handelte sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme als Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wurde im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt.
Durch die zahlreichen organisierten B2B-Gespräche wurden wichtige Kontakte für zukünftige Kooperationen geknüpft. Wir wünschen den Teilnehmenden viel Erfolg beim weiteren Ausbau dieser Geschäftsbeziehungen und beim Aufbau nachhaltiger Partnerschaften!