Deutsche Unternehmen setzen Solidarität in Praxis um – Sicherung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung hunderttausender Menschen in der Ukraine

GWP auf der Deutsch-Ukrainischen Kommunalen Partnerschaftskonferenz

  • Praktische Solidarität zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort: Deutschland liefert mehr als Panzer.
  • Aufrechterhaltung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser und der Abwasserentsorung ist in Kriegszeiten essenziell (SDG 6).
  • Aus Unternehmensnetzwerk GWP entwickeln sich privatwirtschaftliche Projekte zur Soforthilfe.

Leipzig, den 15. November 2023 – Seit Beginn des Krieges stehen die ukrainischen Wasserver- und Abwasserentsorger vor enormen Herausforderungen. Durch die anhaltenden Kriegshandlungen und gezielte Angriffe auf die Infrastruktur der Daseinsvorsorge ist die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser kritisch. Die deutsche Wasserwirtschaft hilft. Am Rande der deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz stellte Gunda Röstel, Vorstandsvorsitzende von German Water Partnership e.V. (GWP) am 15. November die umfassende Hilfe der kommunalen- sowie privatwirtschaftlichen Wasserwirtschaft für die Ukraine vor.

Der Begriff Partnerschaft hat seit Beginn des Krieges eine strategische Bedeutung erfahren. So auch die Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Betreibern der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Die Stadtentwässerung Dresden, die Stadtentwässerungsbetriebe Köln und die Berliner Wasserbetriebe nutzen die Kontakte zu den ukrainischen Wasserbetreibern in Lviv, Nadvirna, Ternopil sowie zum Ukrovodokanalekologiya, dem größten Verband der Wasserbetriebe in der Ukraine, und ermöglichen erste Hilfslieferungen bereits drei Wochen nach Kriegsbeginn.

„Solidarität mit unseren ukrainischen Partnern ist für uns Gebot der Stunde. So entstanden aus den Betreiberpartnerschaften Solidaritätsbetreiberpartnerschaften, die aufgrund der aktuellen Situation die Beschaffung von technischem Equipment und die Vermittlung des notwendigen Know-hows als Schwerpunkt verfolgen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Ukraine bei der Wiederinstandsetzung kritischer Infrastruktur zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen,“ erläutert Gunda Röstel, Vorstandsvorsitzende von GWP und kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden.

„Die guten Kontakte der Stadtentwässerung Dresden zu den Partnern in Lviv sowie der Ukrovodokanalekologiya sorgten für rasche Unterstützung, aber schnell war klar, dass es vor Ort weitere Bedarfe gibt, die im GWP-Netzwerk besprochen wurden“, erklärt Thomas Beutel, Lutz-Jesco GmbH. Durch die Initiative verschiedener GWP-Mitglieder wurden schnell Projekte zur Soforthilfe ins Leben gerufen. Mobile Wasserwerke sowie solarbetriebene Wasserentsalzungsanlagen versorgen mittlerweile in Cherson, Saporischschja, Marganets und Mykolaiv hunderttausende Menschen mit sauberem Trinkwasser und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Unternehmen im Netzwerk des Verbandes ist der Grundstein für die schnelle, kompetente und zielgerichtete Hilfe. Langfristig bietet die deutsche Wasserwirtschaft ihre Unterstützung für die Vorbereitung des Wiederaufbaus in der Ukraine an. Der Bedarf für neue Infrastruktur, aber auch Modernisierung und die gleichzeitige Annäherung an europäische Standards und Normen ist groß.

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Am Rande der deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz stellte Gunda Röstel, Vorstandsvorsitzende von German Water Partnership e.V. (GWP) am 15. November die umfassende Hilfe der kommunalen- sowie privatwirtschaftlichen Wasserwirtschaft für die Ukraine vor (c) GWP
Installation der größten solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlage Europas von Boreal Light GmbH (c) Boreal Light
Installation der größten solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlage Europas von Boreal Light GmbH (c) Boreal Light
Mit Staatssekretär Jochen Flaßbarth in der solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlage (c) Boreal Light
Sauberes Trinkwasser (c) Boreal Light
Installation der größten solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlage Europas von Boreal Light GmbH (c) Boreal Light
Ali Al-Hakim (li.) und Anna Shepelenko (re.) von Boreal Light mit Staatssekretär Jochen Flaßbarth vor PV-Anlage (c) Boreal Light
Burkhard Schwarz, Herborner Pumpen, in einem mobilen Wasserwerk (c) Mösslein Wassertechnik & Herborner Pumpen
Burkhard Schwarz (li.), Herborner Pumpen, und Günther Mösslein (re.), Mösslein Wassertechnik vor einem der Container (c) Mösslein Wassertechnik & Herborner Pumpen
Ankunft eines mobilen Wasserwerks (c) Mösslein Wassertechnik, Herborner Pumpen, Lutz-Jesco GmbH
Bereit für den Transport (c) Mösslein Wassertechnik, Herborner Pumpen, Lutz-Jesco GmbH

Über German Water Partnership e.V.

German Water Partnership e.V. (GWP) setzt sich mit seinen rund 300 Mitgliedern – vom Hochschulinstitut, über zahlreiche kleine und mittelere Unternehmen und kommunalen Betreibern bis zum weltweit vertretenen Komponentenhersteller – seit 2008 für die Lösung von wasser- und abwasserwirtschaftlichen Herausforderungen weltweit ein. Internationale Partnerschaften spielen dabei eine besondere Rolle. Durch engen Austausch und Wissenstransfer zu nachhaltigen Technologien trägt GWP so ganzheitlich zur Verbesserung der globalen Wasserver- und Abwasserentsorgung bei. Seit 15 Jahren setzt GWP so erfolgreich Projekte um, und wird dabei von den Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Forschung, wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie dem Auswärtige Amt unterstützt.

Internationale Betreiberpartnerschaften

Das Pilotvorhaben „Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit“ wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und ab Juli 2019 als Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) umgesetzt. Die Entwicklung und Durchführung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und German Water Partnership (GWP).

 

Ansprechpartnerin für die Presse

Rebekka Neef
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