Als gemeinnütziger Verein macht Water Solutions International innovative Lösungen und Technologien im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern zugänglich. Frank Pogade, Vorsitzender des Vereins, erklärt die Ziele und Tätigkeitsbereiche des Vereins.

Herr Pogade, was macht Water Solutions International e.V.?

Pogade: Wir sind ein Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, Wissen und Technologien aus Deutschland oder Europa in die sich entwickelnden Länder zu transferieren. Wir fokussieren uns nicht nur auf Hardware, sondern insbesondere auf Ausbildung, Training und Capacity Building. Wir verfolgen also einen ganzheitlichen Ansatz und versuchen speziell in Entwicklungsländern tätig zu werden, in denen wir glauben einen Mehrwert erzielen zu können.

Wie ist der Verein entstanden?

Pogade: Wir sind eine Gruppe von etwa 30 internationalen und sehr erfahrenen Consultants. Bei uns können nur natürliche Personen Mitglieder werden, d. h. keine Firmen oder Organisationen. Dabei greifen wir auf die langjährige Erfahrung unserer Mitglieder zurück. Vor einigen Jahren hatten wir überlegt, wie wir uns besser vernetzen, über Projekte und Projektmöglichkeiten informieren und austauschen und gegenseitig helfen können. Dieser Netzwerkgedanke hat sich weiterentwickelt, sodass wir heute ein Verein anstatt nur eine Gemeinschaft einzelner Consultants sind.

Welche Rolle spielen Projekte im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit (EZ) dabei?

Pogade: Viele sind EZ-Projekte, denn wir alle arbeiten seit vielen Jahren z.B. für die Weltbank, GIZ und KfW als Einzelconsultants, inzwischen aber auch als Institution in EZ-Projekten. Wir arbeiten außerdem in Projekten, die aus unseren eigenen Töpfen finanziert werden, über Spendengelder und Mitgliedsbeiträge. Zudem entwickeln wir auch selbst Projekte, für die wir Investoren suchen. Das betrifft zum Beispiel den Bereich CO2-Kompensation. Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben wir ins Auge gefasst.

Welche Bedeutung hat das Auslandsgeschäft für Ihre Organisation?

Pogade: Wir arbeiten ausschließlich im Ausland, wobei unsere Einsätze und Erfahrung natürlich auf Ausbildung und Hintergrundwissen aus Deutschland basieren. Traditionell sind wir in Vietnam sehr stark vertreten, weil auch viele unserer Mitglieder dort ansässig sind. Auch in Jordanien und Afrika haben wir Projekte und gute Kontakte und wollen diese weiter ausbauen.

An welchen GWP-Aktivitäten und Arbeitskreisen sind Sie besonders interessiert und was erwarten Sie sich von GWP?

Pogade: Neben der allgemeinen Netzwerkarbeit ist uns Südostasien, insbesondere Vietnam, natürlich wichtig. Dort sind wir extrem gut vernetzt. Wir merken aber immer wieder, dass es speziell in neuen Projekten nie schaden kann, eine offizielle Begleitung mitzubringen – sei es ein Kontakt zu einem Ministerium, zur Botschaft oder Ähnliches. Das sind Dinge, die ein Verband wie GWP natürlich leisten kann und das ist schon sehr hilfreich.

Wie schätzen Sie den vietnamesischen Markt für deutsche Unternehmen ein?

Pogade: Vietnam ist bei vielen Consulting-Firmen seit mehreren Jahren relativ weit oben auf der Liste. Die gesamte deutsche Consulting-Wirtschaft gibt sich hier die Klinke in die Hand und verdient gutes Geld. Aber das geht zurück. Wir merken, dass aktuell in Vietnam der Privatsektor enorm wächst. Ich bin vorsichtig mit Prognosen, dass die deutsche Wasserwirtschaft hier jede Menge Anlagen liefern könnte, denn das ist immer noch schwierig. Aber mit Expertise und speziell mit der Beteiligung an Unternehmen eröffnen sich hier jede Menge Möglichkeiten. Wenn man bereit ist, sich im Markt zu engagieren, zum Beispiel mit einer Tochterfirma oder mit einem kleinen Investment, dann ist das erfolgversprechend.

 

Kontakt

Frank Pogade
Water Solutions International e.V.
f.pogade@watersolutions-int.org
Phone Vietnam: 0084 94 994 35 61
Phone Germany: 0049 157 597 21 052
www.watersolutions-int.org