Wasserstoff: Wassertechnologien aus Deutschland sind Wettbewerbsvorteil

„Ohne Wasserstoff gibt es keine Energiewende“

  • Importierter Wasserstoff ist Hoffnungsträger zur Erreichung der Klimaschutzziele
  • Bei dem Aufbau von Partnerschaften mit Wasserstoffproduzenten steht Deutschland international im Wettbewerb
  • Aktive Ansprache von Herausforderungen im Umgang mit Wasser als Produktionsmittel schafft Wettbewerbsvorteile
  • Mitglieder von German Water Partnership e.V. bieten Technologie- und Prozesswissen für den Export

Anlässlich der IFAT Munich, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom 13. bis 17. Mai, stellt der Verband der international tätigen deutschen Wasserwirtschaft, German Water Partnership e.V. (GWP), die Anforderungen an den Produktionsfaktor Wasser im Elektrolyse-Prozess für grünen Wasserstoff heraus. GWP und seine Mitglieder werben dafür, diesen Teil der Wertschöpfungskette auch von Seiten der Bundesregierung aktiv aufzugreifen und für bereits vorhandene Lösungen „Made in Germany“ zu werben.

„Ohne Wasserstoff gibt es keine Energiewende! Zu Recht wird daher in Wasserstofftechnologien und speziell in das Ziel des Imports von Wasserstoff zur Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland und Europa viel Hoffnung gesetzt“, erklärt Gunda Röstel, GWP-Vorstandsvorsitzende und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat. „Zu wenig Aufmerksamkeit wird den Herausforderungen gewidmet, die mit der Bereitstellung von hochreinem Wasser für die Produktion von grünem Wasserstoff einhergehen – und dass wir bereits heute Lösungen für diese Problematik besitzen.“

Bei den Partnerschaften mit möglichen Wasserstoffproduzenten steht Deutschland mit anderen Nationen im Wettbewerb. Mit Blick auf potenzielle Wasserstoffproduzenten in Ländern des globalen Südens, die aufgrund knapper Wasserressourcen auf die Entsalzung von Meerwasser angewiesen sind, wäre es vorteilhaft, Bedenken wie das Einleiten von hochkonzentrierter Sole aus Entsalzungsanlagen ins Meer oder Konkurrenzen bei der Nutzung als Trinkwasser oder für die landwirtschaftliche Bewässerung aktiv anzugehen. Diese Bedenken könnten den Einsatz dieser Technologie verzögern, daher ist es wichtig, frühzeitig Lösungen anzubieten.

Für die Produktion eines Kilogramms Wasserstoff benötigt man etwa 9 bis 11 kg hochreines Wasser. In Ländern in der MENA-Region oder im Südlichen Afrika muss dies häufig erst aufwendig aus Meerwasser entsalzt werden. Durch die Wirkungsgrade der Entsalzungsanlagen steigt der Bedarf dann auf 20 bis 30 kg Meerwasser. „Da Wasser das Hauptmedium bei der Wasserstofferzeugung ist, spielt eine effiziente und für den jeweiligen Prozess passende Wasseraufbereitung eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus ist der umweltgerechte Umgang mit Rohwasser und aufkonzentrierten, teils warmen Solen als Reststoff bedeutend. Die deutsche Wasserwirtschaft und ihre verbundenen Institutionen können mit ihrer Expertise und dem Potential zur Lieferung von Technologie- und Prozesswissen sinnvolle Standards mit aufbauen und bringen eine sehr gute und verantwortungsbewusste Position im internationalen Wettbewerb mit“, wirbt Dr.-Ing. Gerd Sagawe, Vorstandsmitglied und Leiter des Arbeitskreises Industriewasserwirtschaft bei GWP. Auch vor Ort in den produzierenden Ländern kann für die Akzeptanz der Bevölkerung ein bewusster Umgang mit dem Thema Wasser das Zünglein an der Waage für Partnerschaften mit Deutschland sein.

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