Wasserstoff: Wassertechnologien aus Deutschland sind Wettbewerbsvorteil

GWP auf der IFAT Munich 2024 – Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom 13.-17. Mai

  • Importierter Wasserstoff ist Hoffnungsträger zur Erreichung der Klimaschutzziele
  • Bei dem Aufbau von Partnerschaften mit Wasserstoffproduzenten steht Deutschland international im Wettbewerb
  • Aktive Ansprache von Herausforderungen im Umgang mit Wasser als Produktionsmittel schafft Wettbewerbsvorteile
  • Mitglieder von German Water Partnership e.V. bieten Technologie- und Prozesswissen für den Export

Berlin, den 24. April 2024 – Anlässlich der IFAT Munich, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom 13. bis 17. Mai, stellt der Verband der international tätigen deutschen Wasserwirtschaft, German Water Partnership e.V. (GWP), die Anforderungen an den Produktionsfaktor Wasser im Elektrolyse-Prozess für grünen Wasserstoff heraus. GWP und seine Mitglieder werben dafür, diesen Teil der Wertschöpfungskette auch von Seiten der Bundesregierung aktiv aufzugreifen und für bereits vorhandene Lösungen „Made in Germany“ zu werben.

Ohne Wasserstoff gibt es keine Energiewende! Zu Recht wird daher in Wasserstofftechnologien und speziell in das Ziel des Imports von Wasserstoff zur Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland und Europa viel Hoffnung gesetzt“, erklärt Gunda Röstel, GWP-Vorstandsvorsitzende und Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat. „Zu wenig Aufmerksamkeit wird den Herausforderungen gewidmet, die mit der Bereitstellung von hochreinem Wasser für die Produktion von grünem Wasserstoff einhergehen – und dass wir bereits heute Lösungen für diese Problematik besitzen.“

Bei den Partnerschaften mit möglichen Wasserstoffproduzenten steht Deutschland mit anderen Nationen im Wettbewerb. Mit Blick auf potenzielle Wasserstoffproduzenten in Ländern des globalen Südens, die aufgrund knapper Wasserressourcen auf die Entsalzung von Meerwasser angewiesen sind, wäre es vorteilhaft, Bedenken wie das Einleiten von hochkonzentrierter Sole aus Entsalzungsanlagen ins Meer oder Konkurrenzen bei der Nutzung als Trinkwasser oder für die landwirtschaftliche Bewässerung aktiv anzugehen. Diese Bedenken könnten den Einsatz dieser Technologie verzögern, daher ist es wichtig, frühzeitig Lösungen anzubieten.

Für die Produktion eines Kilogramms Wasserstoff benötigt man etwa 9 bis 11 kg hochreines Wasser. In Ländern in der MENA-Region oder im Südlichen Afrika muss dies häufig erst aufwendig aus Meerwasser entsalzt werden. Durch die Wirkungsgrade der Entsalzungsanlagen steigt der Bedarf dann auf 20 bis 30 kg Meerwasser. „Da Wasser das Hauptmedium bei der Wasserstofferzeugung ist, spielt eine effiziente und für den jeweiligen Prozess passende Wasseraufbereitung eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus ist der umweltgerechte Umgang mit Rohwasser und aufkonzentrierten, teils warmen Solen als Reststoff bedeutend. Die deutsche Wasserwirtschaft und ihre verbundenen Institutionen können mit ihrer Expertise und dem Potential zur Lieferung von Technologie- und Prozesswissen sinnvolle Standards mit aufbauen und bringen eine sehr gute und verantwortungsbewusste Position im internationalen Wettbewerb mit“, wirbt Dr.-Ing. Gerd Sagawe, Vorstandsmitglied und Leiter des Arbeitskreises Industriewasserwirtschaft bei GWP. Auch vor Ort in den produzierenden Ländern kann für die Akzeptanz der Bevölkerung ein bewusster Umgang mit dem Thema Wasser das Zünglein an der Waage für Partnerschaften mit Deutschland sein.

GWP auf der Wasserstoff – Spotlight Area (A4.427/526)

Es werden die entscheidende Rolle von Wasser bei der Produktion von grünem Wasserstoff beleuchtet und innovative Lösungen aus Deutschland präsentiert. Experten erforschen die Synergie zwischen Wasserressourcen und Wasserstoffproduktion und heben die Relevanz der nachhaltigen Energieerzeugung hervor. Strategien, die die Entwicklung der grünen Wasserstoffproduktion vorantreiben, sowie die Beteiligung Deutschlands als globaler Akteur in diesem nachhaltigen Transformationsprozess stehen im Mittelpunkt.

Mittwoch, 15. Mai von 9:30 bis 9:50 Uhr

Diese Session bietet eine umfassende Untersuchung der gesamten Prozesskette zur Gewinnung von Wasserstoff aus Wasser und beleuchtet umfassend die technischen, logistischen und ökologischen Aspekte. Die Teilnehmenden erhalten ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Wasserstoffproduktion aus Wasser sowie Einblicke in aufstrebende Technologien und bewährte Verfahren, die diesen Bereich vorantreiben. Mit einem Fokus auf Umsetzungsstrategien zielt diese Sitzung darauf ab, Zusammenarbeit und Innovation zur Realisierung des Potenzials von Wasser als nachhaltige Wasserstoffquelle anzustoßen.

Donnerstag, 16. Mai von 10:30 bis 10:50 Uhr

Weitere GWP-Veranstaltungen im Rahmenprogramm der IFAT Munich

Der Bedarf an Kapazitätsaufbau für Fachleute in den Wasser- und Abwassersektoren – eingebettet in den lokalen Kontext jedes afrikanischen Landes – ist auf dem gesamten Kontinent hoch. Nehmen Sie an dieser Sitzung teil, um mehr über die Pläne und Herausforderungen zur Einrichtung einer panafrikanischen Akademie für Wasser und Sanitärversorgung zu erfahren.

Dienstag, 14. Mai von 12:30 bis 13:20 Uhr

Gemeinsam mit der Germany Trade & Invest (GTAI) präsentiert GWP das Potenzial und die Herausforderungen der ukrainischen Wasser- und Abwasserindustrie und hebt Projektchancen auf der Grundlage bewährter Verfahren hervor. Der ganzheitlicher Ansatz soll einen Mehrwert für Verbände, Unternehmen, NGOs und Gemeinden bieten.

Dienstag, 14. Mai von 13:30 bis 14:20 Uhr

Die Stärkung von berufstätigen Frauen und Jugendlichen ist proaktiv in die Kammer- und Verbandspartnerschaft zwischen GWP und der African Water and Sanitation Association (AfWASA) eingebettet.  In der Sitzung werden die Panelteilnehmenden zentrale Herausforderungen und Erkenntnisse aus ihren jeweiligen Perspektiven diskutieren und einen Ausblick darauf geben, wie sie diese Kernaufgabe gemeinsam mit Themen der technischen und managementseitigen Innovation in ihrer zukünftigen Zusammenarbeit vorantreiben möchten.

Mittwoch, 15. Mai von 10:30 bis 11:20 Uhr

Deutschland weist bereits eine enorme Expertise in den Bereichen urbane Wasserresilienz und Hochwasserschutz auf. Daraus resultierten Potentiale für internationale Märkte. Ziel der Session auf der IFAT Munich ist es, das Bewusstsein für die deutschen Fähigkeiten zu schärfen und Exportmöglichkeiten für Unternehmen zu fördern.

Mittwoch, 15. Mai von 11:30 bis 12:20 Uhr

Weiterführende Informationen


Über German Water Partnership e.V. (GWP)

GWP setzt sich mit seinen rund 300 Mitgliedern – vom Hochschulinstitut über zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen bis hin zu kommunalen Betreibern und weltweit vertretenen Komponentenherstellern – seit 2008 für die Lösung von wasser- und abwasserwirtschaftlichen Herausforderungen weltweit ein. Internationale Partnerschaften spielen dabei eine besondere Rolle. Durch engen Austausch und Wissenstransfer zu nachhaltigen Technologien trägt GWP ganzheitlich zur Verbesserung der globalen Wasserver- und Abwasserentsorgung bei und setzt erfolgreich Projekte um. Der Verband wird dabei von den Bundesministerien für Wirtschaft, Umwelt, Bildung und Forschung, wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie dem Auswärtigen Amt unterstützt.


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