„Die Situation ist extrem“: Unternehmen im Austausch zur Coronakrise in Indien

Bei einem Online-Update des Regionalforums Indien diskutieren die Teilnehmer die Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte vor Ort und inwieweit in Indien geplante Aktivitäten dieses Jahr durchgeführt werden können.

22.04.2020 – Seit Wochen steigen die Zahlen der Coronainfizierten in Indien. Der Lockdown und der wirtschaftliche Stillstand verstärken die Not vor Ort und bereiten auch den Mitgliedern des GWP-Regionalforums Indien zunehmend Sorgen. Die Situation sei „extrem“, sagt Fabian Hille von dem Messtechnikhersteller VEGA Grieshaber KG bei einer außerordentlichen Online-Sitzung anlässlich der Coronakrise. Städte in Indien seien in drei verschiedene Zonen (rot, orange und grün) eingeteilt worden. Er sei zuversichtlich, dass die indische Tochtergesellschaft, welche sich offenbar in einer grünen Zone befindet, bald langsam wieder ihre Geschäftsaktivitäten aufnehmen dürfe. Einige seiner Kollegen kommen jedoch aus der roten Zone und haben keine Möglichkeit, sich innerhalb der Stadt zu bewegen. Laut Hille „erschwert das die Arbeit vor Ort besonders“.

Melanie Volm berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Die Managerin des Kläranlagenbauers i+M GmbH & Co. KG ist überzeugt, dass die Krise in Zukunft wieder zu mehr dezentralen Anwenderlösungen und einer Wertschöpfung vor Ort führen müsse.

Die GWP-Forenmitglieder sind sich einig: Die Coronakrise wird einen wesentlichen Einfluss auf ihre Geschäftsmodelle in Indien haben. In welche Richtung sich dieses verändert, ist aktuell noch nicht absehbar. German Water Partnership bietet seinen Mitgliedern aber eine wichtige Plattform, um sich unter den neuen Rahmenbedingungen über Entwicklungen und Strategien auszutauschen und sie zu prüfen.

Messen, Geschäftsreisen und Events – was geht dieses Jahr noch?

Eine große Frage bleibt, welche Aktivitäten dieses Jahr in Indien stattfinden werden. Die Messe München gibt sich bei ihrer Planung für den IFAT-Ableger in Mumbai zuversichtlich und hält bislang an dem geplanten Termin vom 13. bis 15. Oktober 2020 fest. Gesine Hübner, Projektreferentin für IFAT-Auslandsmessen teilt den GWP-Mitgliedern mit: „In einem Online-Seminar schätzte der Präsident des indischen Messeverbands die Situation vor Ort kürzlich recht optimistisch ein. Er geht davon aus, dass es ab dem 3. Quartal wieder langsam bergauf geht. Wir beobachten die Lage, und haben uns zum Ziel gesetzt, bis Mitte Juni zur IFAT India eine Entscheidung zu treffen.“

Die GWP-Mitglieder und -Geschäftsstelle zeigten sich mit Blick auf ihre geplanten Aktivitäten weiterhin verhalten. So sollten 2020 eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Geschäftsanbahnungsreise nach Indien und eine Roadshow stattfinden, bei der die GWP-Mitglieder gemeinsam mehrere Städte bereist und ihre Produkte beworben hätten. Nach einer intensiven Diskussion einigten sich die Mitglieder: Die Roadshow wird vorsorglich auf das nächste Jahr verschoben. Die Geschäftsanbahnungsreise soll nach Möglichkeit noch im Oktober durchgeführt werden – im Zweifel könnte hier ein neues Online-Format erprobt werden.

 

Weitere Infos

Das nächste Online-Update zu Indien findet voraussichtlich am 10. Juni 2020 statt. Bitte prüfen Sie unsere Veranstaltungsseite.

Bleiben Sie up-to-date über die Lage in der Corona-Krise in den wichtigsten Auslandsmärkten mit unserer Reihe GWP Online-Update: Corona-Krise!

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