Stiftungen als Partner im Wassersektor

Das deutsche Stiftungswesen ist in vielfältiger Weise im Wassersektor aktiv – auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. Welche Vorteile eine Zusammenarbeit für Unternehmen im Wassersektor bietet und ob sich die Gründung einer eigenen Stiftung lohnt, erfahren Sie im Folgenden.

In Deutschland gibt es derzeit rund 23.000 rechtsfähige Stiftungen mit insgesamt 68 Mrd. Euro bekanntem Kapital. Von den Stiftungen mit internationalem Stiftungszweck haben sich in den letzten Jahren einige der Wasserthematik in Entwicklungs- und Schwellenländern angenommen. Zumeist verfolgen diese Stiftungen gemeinnützige Zwecke.

Unternehmen können bei Stiftungen Förderanträge für Projekte stellen. Sie können in Kooperationen das Potential von Stiftungen als Impulsgeber, Netzwerker und Innovatoren vertieft nutzen. Stiftungen bieten sich als Projektpartner durch zum Teil jahrelange Erfahrung vor Ort an. Darüber hinaus kann auch die Gründung einer eigenen Unternehmensstiftung Sinn machen.

Auf dem Deutschen → StiftungsTag vom 5. bis 7. Juni 2019 in Mannheim können Sie direkt mit Stiftungen ins Gespräch kommen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtern. Eine Übersicht zum deutschen Stiftungswesen bietet Ihnen die → Stiftungssuche des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Zu Fragen der Stiftungsgründung berät z. B. das → Deutsche Stiftungszentrum. Als Ansprechpartnerin für Entwicklungszusammenarbeit (EZ) steht Ihnen dort → Frau Dr. Katharina Braig als EZ-Scout zur Verfügung.

 

Förderstiftungen im Wassersektor – ein Auszug

  • Siemens Stiftung: Der empowering people. Award zeichnet jährlich Erfinder*innen von Low-Tech-Lösungen sowie Sozialunternehmer*innen aus. Zugleich bietet die Plattform Anwender*innen, Erfinder*innen, Fachexpert*innen und Organisationen der EZ die Möglichkeit, sich gezielt miteinander zu vernetzen. Sie bietet den Boden für neue Partnerschaften, Austausch, Publikationen von neuen Forschungsergebnissen, Technologietransfer sowie unternehmerisches Denken.
  • Wasser Stiftung: Zusammen mit der Münchner Rück Stiftung ist die Wasser Stiftung Gründer der FogNet Alliance, die das Ziel hat, Nebelnetztechnologie zu verbessern, Wissen darüber bereitzustellen und Nebelnetz-Projekte einschließlich des Managements zu unterstützen. Um die Entwicklung von Projekten zur Wassergewinnung aus Nebel zu unterstützen, werden Zuschüsse für die Bereitstellung neuer oder die Verbesserung bestehender Nebelfassungsprojekte gegeben.
  • Kurt-Eberhard-Bode-Stiftung: Die Stiftung fördert Forschungsgruppen, um Wasserressourcen-Forschung für eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. In bis zu drei Jahren mit bis zu 160.000 Euro p. a. werden in interdisziplinärer, praxisorientierter Forschungsarbeit integrative Modelle für die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser entwickelt.
  • Rüdiger Kurt Bode-Stiftung: Seit 2013 wird im Dreijahresturnus der mit 100.000 Euro höchstdotierte deutsche Wasserressourcenpreis ausgeschrieben. Die erste Preisträgerin war die Osnabrücker Professorin Claudia Pahl-Wostl, die unter anderem zu Wasser-Governance-Fragen in Südafrika und China arbeitet.

 

Vorteile einer Stiftungsgründung

  • Nachhaltig: „Stiftungen leben ewig“ – dies unterscheidet sie von Spenden, die punktuell wirken. Stiftungen entfalten dauerhaft Wirkungen im Sinn des Stifters.
  • Glaubwürdig: Für die Gründung einer Stiftung trennen sich Unternehmen von einem Teil ihres Vermögens und zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen – dauerhaft, unabhängig von Bilanzergebnissen und Geschäftsstrategien.
  • Professionell: Da Stiftungen langfristig bestehen, können mit der Zeit ein immer profunderes Fachwissen aufbauen und ein weitreichendes Expertennetzwerk aufbauen.
  • Identitätsstiftend: Stiftungen verkörpern dauerhaft die Wertvorstellungen des Unternehmens. Mit ihrem Engagement motivieren Stiftungen die Mitarbeitenden des Unternehmens, sich ebenfalls gesellschaftlich einzubringen und wirken so als Brücke zwischen Unternehmen und Gesellschaft.
  • Transparent: Stifter*innen legen selbst fest, wen oder was die Stiftung fördert. Sie kennen den Verwaltungsaufwand und können sich vom Erfolg ihrer Projekte persönlich überzeugen.
  • Staatlich gefördert: Der Staat unterstützt gemeinnützige Aktivitäten durch Steuervergünstigungen. Zudem können Stiftungen für ihre Arbeit – bei Vorliegen der formalen und inhaltlichen Voraussetzungen – zusätzliche staatliche Fördermittel beantragen.