• Die vierte Reinigungsstufe wird in Deutschland zunehmend implementiert und gewinnt auch in China an Aufmerksamkeit.
• Um zukünftige Potenziale auf dem chinesischen Markt zu eruieren und zu diskutieren, traf sich das Regionalforum China am 28. Januar 2021 zu einer thematisch orientierten Sitzung.

Unter der vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen ist die Reinigungsstufe gemeint, in der Mikroschadstoffe (Arzneimittel, Kosmetika, Haushalts- und Industriechemikalien etc.) aus dem Abwasser entfernt werden. Üblicherweise setzt man dazu (meist in Kombination) Aktivkohle im Belebungsbecken oder im Filter (Adsorption) sowie eine Ozonierungsstufe (Oxidation) ein.

„In Deutschland ist die vierte Reinigungsstufe nicht flächendeckend gefordert. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden allerdings schon etliche Anlagen errichtet. In China ist man sich der Bedeutung der Entfernung von Mikroschadstoffen bewusst. Es ist allerdings noch nicht zu einer Umsetzung gekommen“, leitete Prof. Martin Wagner, Leiter des Regionalforums China und Professor am IWAR der TU Darmstadt, in das Thema ein. „Da aber zu erwarten ist, dass die Forderung nach einer vierten Reinigungsstufe nur eine Frage der Zeit ist, hat sich das Regionalforum China von GWP dieser Thematik angenommen. Deshalb sind die Mitgliedsfirmen nun in der Lage herauszufinden, in welchen Bereichen der vierten Reinigungsstufe ihre Produkte/Verfahren auf dem Markt angeboten werden können“, so Wagner.

Den derzeitigen Stand sowie geplante Entwicklungen für die vierte Reinigungsstufe in China erläuterte Jiansan Zhang, CEO der Aqseptence Group Hangzhou, VR China, und wies auf Chancen für deutsche Unternehmen hin: „Noch ist nicht davon auszugehen, dass in der aktuellen Periode der Fünfjahresplanung (2021 – 2025) die vierte Reinigungsstufe in China gefordert wird. Es wäre dennoch ein deutlicher Wettbewerbsvorteil für deutsche Unternehmen, genügend Erfahrungen und Referenzen dazu vorzuweisen, falls solche Forderungen in den kommenden Jahren in China doch umgesetzt werden sollten.“

Eine TeilnehmerInnenzahl bei dieser thematischen Gremiensitzung von über 50 bewies, dass das Thema vierte Reinigungsstufe für deutsche Unternehmen von starkem Interesse ist, insbesondere wenn die Leistungsfähigkeit der deutschen Wasserwirtschaft auch in Zukunft auf ausländischen Märkten Bestand haben soll. Das Thema steht auch in der Arbeit von GWP in den kommenden Monaten hoch auf der Agenda.

Alle Präsentationen der Sitzung stehen für GWP-Mitglieder auf der GWP-Webseite zum Download bereit. Mehr Informationen zur vierten Reinigungsstufe bietet das Kompetenzzentrum Spurenschadstoffe Baden Würtemberg hier.

 

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