GWP Mitglied stellt sich vor: LEGIO GROUP

Der Spezialist für Legionellenfilter, Ultrafiltrationsanlagen und innovative Wasseraufbereitungstechnologien setzt auf neue Märkte unter anderem in Osteuropa, ebenso wie auf Sensoren und datenbasierte Analyse, die für eine ganz neue Präzision sorgen sollen, erklärt Geschäftsführer und Gründer Rainer Kaifel im Interview.

Herr Kaifel, was macht die LEGIO GROUP?

Kaifel: Wir haben 1999 mit Dienstleistungen im Bereich der Rohrleitungsdesinfektion begonnen. 2002 kamen Ultrafiltrationssysteme zur Herausfilterung von Legionellen und anderer Bakterien hinzu, welche heute das Kerngeschäft der LEGIO-WATER GmbH sind.

2011 haben wir uns zudem auf die Mikrofiltrationstechnologie konzentriert. Das sind endständige Kleinstfilter, die neben medizinischen Anwendungen auch im industriellen und privaten Bereich eingesetzt werden können. Dazu haben wir mit der LEGIO.tools GmbH eine neue Firma gegründet.

Die endständigen Filter von LEGIO.tools GmbH funktionieren mittels einer Membran, die alle Bakterien und mit Bakterien verbundene Viren herausfiltern, die größer sind als 0,2 Mikrometer. Das gilt auch für Sedimente. Man kann die Filter beispielsweise endständig an den Wasserhahn anbringen, in Hand- oder Kopfbrausen einsetzen und oder in Zahnarztstühle integrieren.

Die endständigen Filter werden oft in Krankenhäuser, Altersheimen, aber auch in anderen öffentlichen Gebäuden und Privathaushalten eingesetzt. Der Filter wird alle 70 Tage gewechselt. Zudem sind diese für den Akuteinsatz geeignet und sie garantieren wie die Ultrafiltrationsanlagen bakterienfreies Wasser.

Ultrafiltrationsanlagen von LEGIO-WATER GmbH werden am Hauseingang von Gebäuden oder in kleineren Bereichen in Krankenhäuser, z.B. zur Abschirmung von Onkologiestationen, eingesetzt. Wir bauen solche Anlagen auch für freistehende Berghütten oder Bauernhöfe, sodass diese eine absolut sichere Wasserqualität aus Brunnen oder Quellen haben. Kleine Ultrafiltrationssysteme können in Form von Duschpaneelen in Duschen von Schwimm- oder Sporthallen zum Einsatz kommen.

Unsere Technik ist im Worst-Case sicher, auch bei Druckschlägen im Netz erzeugte hohe Drucke, aufbauend auf einem technischen Prinzip, das logisch und physikalisch nachvollziehbar ist.

Ultrafiltrationsanlage Quelle: Legio Group

Forschung und Innovation spielen bei Ihnen auch eine große Rolle?

Kaifel: Ja, wir betreiben neue Forschung im Bereich der Trinkwassersensorik, aus der neue Firmen entstehen werden. Momentan arbeiten wir an Prototypen, die in der Lage sind, Wasser viel präziser zu untersuchen, als das heute vorstellbar ist. Über Clouds sammeln wir Daten, im Vordergrund steht die Sensorik, die uns alles über die Wässer verrät, egal ob im Klärbereich, wo das Wasser eine bestimmte Menge an Bakterien haben muss, oder im Trinkwassersystem, wo nur eine bestimmte Menge an Bakterien vorhanden sein darf. Bei der Präzision bewegen wir uns in einem Bereich, der auch für mich selbst bisher unvorstellbar war.

2020 arbeiteten wir an einem Prototyp. Diese Produkte werden 2021 im Markt erhältlich sein. Der Kern der Forschung und die Patente bleiben in-house, aber temporär arbeiten natürlich auch mit Universitäten und Dienstleistern wie Software-Entwicklern zusammen.

In welchen Märkten sind Sie bereits aktiv, an welchen sind Sie interessiert? Und was bedeutet das Auslandsgeschäft für Sie?

Die Filtrationsanlagen haben wir weltweit in rund 30 Ländern stehen, in Peru auf 3.800 Metern, genauso wie in Vietnam. Wir haben auch schon Systeme für die US-Armee in Afghanistan geliefert.

Mit den endständigen Kleinstfiltern sind wir vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs, bewegen uns aber gerade auch in Spanien, Bulgarien und Russland, wo wir zuletzt mit GWP in Moskau, Saratow und Wolgograd unterwegs waren, um diese Märkte zu erschließen.

Das Auslandsgeschäft ist zum einen interessant, weil in vielen Ländern der der Einsatz der Wasseraufbereitung noch unterrepräsentiert ist und wir davon überzeugt sind, dass Ultrafiltration der beste Weg ist, um sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen – egal ob im öffentlichen Bereich oder im privaten Gebrauch. Ich sehe den Markt und die momentane Problematik des deutschen Marktes sowie in ganz Europa und da möchte ich international aufgestellt sein.

An welchen Themen und GWP-Gremien sind Sie interessiert und was erhoffen Sie sich von dem Netzwerk?

Kaifel: Wir suchen das, was ich im Rahmen der Russland-Reise mit GWP erleben durfte: Ein Netzwerk mit Gleichgesinnten auf internationaler Ebene und der direkte Kontakt zu Leuten, die vor Ort tätig sind, egal ob Deutsche, Russen oder andere.

Momentan sind wir aufgrund der Vielfalt der Aufgaben im Unternehmen im Netzwerk eher in einem beobachtenden Stadium.

Selbstverständlich interessiert und das Thema Wasser 4.0, das bei uns voll integriert ist und das wir unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, Nachweisbarkeit und juristischen Festigkeit unterstützen werden. Da sind wir ganz vorne mit dabei.

 

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass die endständigen Filter von LEGIO.tools GmbH mittels einer Membran funktionieren, die alle Bakterien und mit Viren verbundene Bakterien herausfiltern, die größer sind als ein Mikrometer. Richtig ist: Die endständigen Filter von LEGIO.tools GmbH funktionieren mittels einer Membran, die alle Bakterien und mit Bakterien verbundene Viren herausfiltern, die größer sind als 0,2 Mikrometer. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten, diesen zu entschuldigen.

 

Kontakt

Rainer Kaifel
Geschäftsführender Gesellschafter
rainer.kaifel@legio.com
https://legio.com/

 

 

 

 

Bildrechte: Legio Group