Mit 77,6 % wirkt sich die Corona-Krise bei mehr als drei Viertel der Befragten negativ auf die internationalen Geschäfte aus. 29 % verzeichnen sogar starke bis sehr starke Einbrüche der internationalen Aufträge.
Größte Herausforderungen sind mit 94,7 % die Reisebeschränkungen, die Hälfte gab Sicherheitsmaßnahmen wie Abstandsregeln und Einbrüche bei der Nachfrage als wichtige Probleme an.
Gekürzte Investitionspläne und Engpässe bei Lieferanten und Dienstleistern machen rund einem Drittel der Befragten zu schaffen.
Digitalisierung statt Kündigungen
Die Digitalisierung der eigenen Geschäftsaktivitäten ist für 68,4 % das mit Abstand wichtigste Mittel im Umgang mit der Krise, gefolgt von internen Maßnahmen zur Kostenreduktion (50 %) und Kurzarbeit oder Einstellungsstopp. Stellenabbau bleibt für rund 7 % der Teilnehmenden an der Umfrage eine absolute Notlösung.
Die Einschätzungen, wann sich die Lage entspannt, gehen weit auseinander. Nur rund ein Fünftel rechnet mit einer Verbesserung der Lage noch in diesem Jahr. 30,3 % gehen von einer Erholung im kommenden Jahr aus, gut 16 % können die Lage nicht einschätzen. Ebenfalls knapp ein Fünftel der Befragten rechnet mit einer Verschlechterung der Lage auf nicht absehbare Zeit.
Auf eine nennenswerte Zahl von unmittelbaren Krisengewinnern in der Branche deuten die Ergebnisse der Umfrage nicht hin: Nur rund jeder Zwanzigste rechnet mit Umsatzsteigerungen in den nächsten 12 Monaten. Ein unmittelbares Plus konnte nur ein einziger Teilnehmer verzeichnen.
An der Umfrage nahmen 76 GWP-Mitglieder teil, davon 33 Komponentenhersteller, 30 aus dem Maschinen- und Anlagenbau, 13 % aus dem Dienstleistungsbereich und 12 aus der Planung und Beratung.
Der größte Teil der Unternehmen verfolgt Geschäfte in der EU (84,2 %). Rund die Hälfte ist im restlichen Europa und in Nordamerika aktiv, etwa 43% in China und je gut ein Drittel in Lateinamerika, Südasien, MENA sowie Australien und Neuseeland.
Gemischtes Bild zu Online-Events
Die teilnehmenden GWP-Mitglieder wurden zudem nach Ihren Erfahrungen und Wünschen zu Online-Maßnahmen des Verbands wie Web-Seminare etc. gefragt.
Rund 45 % wünschen sich einen Ausbau des Online-Angebots in diesem Bereich durch GWP. 51 % können auf eine Ausweitung des Angebots verzichten, da sie entweder reale Treffen und Events bevorzugen oder angesichts des derzeit vorherrschenden allgemeinen Überangebots an Online-Formaten keinen weiteren Bedarf sehen.