
Fotografie: www.franknuernberger.de
Schon bei meinen Gesprächen im Besetzungsprozess für die Position des Geschäftsführers von GWP war es eines der zentralen Themen: Die Entwicklung der Mitgliederzahl der vergangenen Jahre. Beginnend noch vor Corona wurde die Weltwirtschaft und die von ihr abhängigen Industrien vor eine Vielzahl von Herausforderungen gestellt. Wie also als neuer Geschäftsführer der Ursache dafür auf den Grund gehen, ohne den Verband und seine sehr heterogenen Mitglieder und vor allem ihre Erwartungen schon in der ganzen Tiefe zu kennen? Gemeinsam mit dem Vorstand und dem Team aus der Geschäftsstelle haben wir uns daher im September in Klausur begeben und das Leistungsversprechen für die unterschiedlichen Mitgliedergruppen herausgearbeitet. Zudem haben wir mit den Gremienleitungen aktuelle Herausforderungen der Verbandsarbeit identifiziert und strategische Ziele diskutiert. Daraus entstanden ist ein Lastenheft für die kommenden Jahre mit einer Reihe von Arbeitspaketen – auf drei werden wir uns in den nächsten Monaten konzentrieren.
Das erste lautet „Knowledge“: Was wir schon im kleinen Rahmen gemacht haben, wollen wir im Frühjahr systematisiert in Form einer Mitgliederbefragung auf den gesamten Verband ausweiten. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und für eine Teilnahme werben, wenn wir im ersten Quartal die Einladung zur Weiterentwicklung unseres Verbandes an Sie schicken und das auch in den kommenden Jahren wiederholen. Ziel ist, schon im Sommer auf der Mitgliederversammlung erste Ergebnisse zu diskutieren.
Das zweite Arbeitspaket lautet: „Outreach“: In der Welt des Wassers ist GWP eine bekannte Marke, darüber hinaus leider noch zu wenig. Wir wollen daher unsere Reichweite im politischen Berlin und darüber hinaus vergrößern. Das bedeutet eine aktivere Kommunikation über jene Medien, die eine breitere Gesellschaft in Deutschland erreichen. Dafür arbeiten wir an einer Strategie für politische Kommunikation. Von Zeit zu Zeit werden wir dafür auch kurzfristig Zitate oder Testimonials von unseren Mitgliedern anfragen.
Im dritten Arbeitspaket „Efficiency“ wollen wir uns die strategischen Ausrichtung der Regionalforen und Arbeitskreise sowie deren Verknüpfung untereinander angehen. Für einen stringenten Ansatz kann der Weg dorthin nur gemeinsam mit Referent:innen der Geschäftsstelle und Gremienleitungen erarbeitet werden. Das werden wir spätestens nach der Jahreskonferenz in Angriff nehmen. Ich lade Sie herzlich ein, uns Ihre Ideen dazu auch schon vorher beispielsweise aus weiteren Mitgliedschaften in Vereinigungen oder Verbänden mitzuteilen.
Dass wir uns so sehr mit uns als Verband beschäftigen, bedeutet keinesfalls, dass wir in diesem Jahr nichts umgesetzt haben – im Gegenteil: Wir haben unsere Jubiläums-Jahreskonferenz und die 20. Mitgliederversammlung mit einer Vielzahl von Mitgliedern und Gästen durchgeführt, waren auf der Made in Germany – Africa, der IFAT Eurasia 2023, der IFAT Africa, der INDO WATER Expo & Forum, IFAT India, der EWWI in Kairo, der VietWater in Vietnam und der WETEX in Dubai im Rahmen des Auslandsmesseprogramms. Über das Markterschließungsprogramm des BMWK haben wir mit unseren Partnern Delegationsreisen in Chile, Brasilien, Cote d’Ivoire, Marokko, Usbekistan, Portugal, Südafrika und Kambodscha realisiert. Und wir haben in Abidjan mit unseren Partnern der AfWASA Synergien in den beiden Programmen GAPWAS und AGTIWAS für das kommende Jahr erarbeitet. Zudem blicken wir auf eine sehr erfolgreiche Ausgabe der BLUE PLANET Berlin Water Dialogues im November zurück. Und wir haben unser Netzwerk weiter ausgebaut und Vertrauen in uns als Partnern im In- und Ausland gestärkt.
Liebe Mitglieder, unser Weg wird kein leichter sein. Als wären zwei Kriege im Umkreis von vier Flugstunden nicht genug, wird uns die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Nachtragshaushalt 2021 vor neue noch nicht absehbare Folgen stellen. Gemeinsam mit Ihnen, dem Vorstand und den Kolleg:innen aus der Geschäftsstelle werden wir uns aufstellen für das, was kommen mag. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im neuen Jahr und bedanke mich für den offenen Austausch mit Ihnen in den vergangenen Monaten.