Grundsteine für deutsch-ivorische Kooperation im Wasser- und Abwasserbereich sind gelegt

Vom 28. November bis 2. Dezember 2022 führte German Water Partnership e.V. (GWP) in Kooperation mit der African Water Association (AfWA) und der AHK Ghana und im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine Geschäftsanbahnungsreise nach Côte d’Ivoire durch. Es handelte sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Sie ist Bestandteil der Ex­portinitiative Umwelttechnologien des BMWK.

Workshop mit dem ivorischen Ministerium für Hydraulik, Abwasser und Gesundheitsversorgung (MINHAS) © GWP 2022

Insgesamt sieben deutsche Unternehmen der Wasser- und Abwasserbranche nahmen an der Reise teil. Begleitet wurden sie von Sandra Matk aus dem BMWK als politische Vertreterin der deutschen Seite. Ziel der Geschäftsanbahnung war die Vorstellung von deutschen Anlagen und Technologien aus dem Bereich Industrieabwassermanagement, Armaturen- und Sanitärpro­duktherstellung, Wasserkontrollen, dezentrale Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, Pum­penherstellung, Maschinenbau und Messtechnik vor einem Fachpublikum aus Côte d’Ivoire sowie der Aufbau von Geschäftspartnerschaften zwischen deutschen und ivorischen Unternehmen in diesen Bereichen. Die Geschäftsanbahnungsreise fand in der Hauptstadt Abidjan, in Vororten und in der alten Landeshauptstadt Yamoussoukro statt.

Ein vielseitiges Programm mit hochrangigen Vertreter:innen

Konferenz im Rahmen der Geschäftsanbahnung © GWP 2022

Das Programm vor Ort gestaltete sich vielfältig. Zum einen fand ein Workshop mit dem ivorischen Ministerium für Hydraulik, Abwasser und Gesundheitsversorgung (MINHAS) statt, der von dessen Kabinettschef sowie dem deutschen Botschafter eröffnet wurde. In diesem Workshop konnte ein Rahmen für künftige Austausche und Treffen zwischen MINHAS und potenziellen Partnern sowie die Stärkung der Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen, die im Wasser- und Abwassersektor tätig sind, ausgearbeitet werden. Zudem war die deutsche Delegation zu einem Abendempfang in der deutschen Botschaftsresidenz eingeladen.

Die große Konferenz der Reise brachte politische Entscheidungsträger:innen (MINHAS), internationale Geberinstitutionen (UNIDO, GIZ) und die Privatwirtschaft zusammen. Die Konferenz zählte 45 Teilnehmende, die Führungskräfte der lokalen Unternehmen und politischen Institutionen sowie EZ-Vertreter:innen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die entscheidungs- bzw. sprechfähig waren und den lokalen Sektor gleichzeitig in seiner vollen Diversität wieder spiegelten.

Authentische Einblicke in bestehende Herausforderungen

Betriebsführungen bei dem Rohrhersteller SOTICI © GWP 2022

Besonders positiv wurden die Besuche und Betriebsführungen bei den Rohrherstellern SIPPEC und SOTICI sowie die sehr gut vorbereiteten Unternehmenspräsentationen bewertet. Die Besichtigungen ermöglichten einen sehr authentischen Einblick in die bestehenden Herausforderungen – besonders in den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Energieverbrauch.
Auch die Trinkwasserstation des Betreibers SODECI in Abidjan und die Ausführungen zum Testsystem sowie die sehr beeindruckende Grundwassergewinnung durch eine 120 Meter tiefe Pumpbohrung wurde von den Teilnehmenden als sehr aufschlussreich bewertet.

Konkreter Bedarfsaustausch bei B2B Gesprächen

Für jedes deutsche Unternehmen konnten passende, potenzielle Partner für die B2B Gespräche ermittelt werden, die bereits mit konkreten Bedarfen und Anfragen in die Gespräche kamen. Die deutschen Unternehmen bewerteten dies als sehr positiv, ebenso die Kontakte mit den deut­schen Vertreter:innen in Côte d’Ivoire wie der AHK, der Botschaft und GTAI.

Grundsteine sind gelegt

Abendempfang in der deutschen Botschaftsresidenz © GWP 2022

Das Feedback am Ende der Reise war durchweg positiv. Die Teilnehmenden waren begeistert über die geplanten Investitionen im ivorischen Wassersektor, von der Professionalität und dem Unternehmergeist der lokalen Firmen. Auch wurde hervorgehoben, dass die Auswahl der verschie-denen Stakeholder zu den einzelnen Programmpunkten und die vielseitigen Gesprächspartner ein gutes Verständnis für die Struktur und die Zuständigkeiten im ivorischen Wassersektor ermöglichten. Es wurden bereits konkrete Kooperationen zwischen deutschen und ivorischen Partnern beschlossen und einige der Teilnehmenden werden als Folge der Reise im Februar zum internationalen Kongress von AfWA und der Faecal Sludge Management Alliance im Februar 2023 reisen, um die Beziehungen weiter zu vertiefen.