Neu bei GWP: CERAFILTEC

Der Spezialist für keramische Flachmembranen setzt vor allem auf außereuropäische Schwellenländer. Welche Marktchancen er dort sieht und was sich das Unternehmen von GWP erhofft, erklärt COO Dr. Miriam Sartor.

 

Dr. Miriam Sartor, COO bei CERAFILTEC. Foto: CERAFILTEC

Frau Dr. Sartor, was macht CERAFILTEC?

Sartor: Die CERAFILTEC ist ein Technologieentwickler für Wasseraufbereitungsanlagen. Der Schwerpunkt liegt auf der Ultrafiltration mit keramischen Flachmembranen. Damit können grundsätzlich partikuläre Bestandteile bis etwa 100 Nanometer Größe abgetrennt werden, also auch Bakterien und Keime. Entsprechend arbeiten wir vorwiegend im Bereich der Trinkwasseraufbereitung. Wir sehen aber auch Möglichkeiten im Bereich der Membranbiologie, also bei kommunalem Abwasser – und haben dort auch Projekte umgesetzt. Auch im Industriewasserbereich sind wir aktiv. Dort bietet die keramische Membran verschiedene Möglichkeiten, die andere Membranen nicht bieten, weil sich die Keramik bei höheren Temperaturen und unter bestimmten chemischen Bedingungen besser eignet.

Da wir ein Gehäuse für die Membran anbieten, sind wir sozusagen eine Technologieplattform für alle Hersteller von keramischen Flachmembranen. Wir bieten aber auch Engineering, Technologieberatung und Schulungen an.

In welchen Märkten sind Sie bereits aktiv, an welchen sind Sie interessiert? Und was bedeutet das Auslandsgeschäft für Sie?

Sartor: Wir arbeiten vor allem in Ländern außerhalb Europas, in MENA, Südostasien und Afrika. Dort haben wir Vertriebspartner oder Partner im lokalen Anlagenbau. Diese werden von uns geschult und bringen die Anlagen auf den lokalen Markt. Das erhöht die Akzeptanz der Technologie, Wertschöpfung erfolgt auch vor Ort und die Preise bleiben dadurch niedrig.

Wir haben CERAFILTEC in dieser Form 2016 gegründet, da wir die Vision „Clean Water. Everywhere.“ haben. Deswegen sind wir an Märkten interessiert, in denen die Infrastruktur für Wasseraufbereitungsanlagen erst aufgebaut wird und in denen es Probleme mit der Wasserqualität gibt. Wir sehen, dass es in den Schwellenländern den Bedarf gibt und dort sehr viel passiert. Es gibt zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen. Man will aber auch nicht gleich alle Städte umbauen, um die Art zentraler Anlagen zu bauen, wie wir sie hier in Europa haben. Vieles soll dezentral passieren. Unsere Technologie ist platzsparend und kann ebenso gut in Großanlagen verwendet werden, wie in solchen dezentralen kleinen Anlagen.

Wir werden dieses Jahr auch verstärkt in China tätig werden, wo sich sehr viele Hersteller für diese Art von keramischen Flachmembranen gegründet haben. Auch in den lateinamerikanischen und indischen Markt wollen wir eintreten. Das sind große Märkte, die wir stückweise aufbauen.

Wenn in Deutschland und Mitteleuropa in fünf bis zehn Jahren die Trinkwasser- und Abwasseranlagen in die Jahre kommen bzw. neue Anforderungen an die Wasseraufbereitung gestellt werden (z.B. 4. Reinigungsstufe, Rückhalt von Mikroplastik) und deshalb neue Investitionen getätigt werden, wird auch dieser Markt für uns interessanter.

Modultower von CERAFILTEC. Foto: CERAFILTEC

An welchen Themen und GWP-Gremien sind Sie interessiert?

Sartor: Zuerst hatte ich Kontakt zum Regionalforum Afrika. Das gefiel mir sehr gut und ich werde weiter daran teilnehmen, da Afrika ein extrem komplexer, aber auch sehr relevanter Markt ist. Ich denke, dass der Austausch im Regionalforum sehr hilfreich ist. Auch das Regionalforum Nordafrika und Jordanien war sehr spannend und eine tolle Gruppe. Da wir weltweit aktiv sind, sind die Länderforen insgesamt für uns sehr interessant und wir schauen uns zunächst verschiedene an.

Interessant ist für uns auch der Arbeitskreis Industriewasser, weil unsere Technik in diesem Bereich  erhebliche Vorteile gegenüber konventionellen Technologien bietet.

Was erwarten Sie sich von GWP und dem Netzwerk?

Sartor: Für uns ist es wichtig, einen guten Austausch mit den anderen Mitgliedern zu haben, dass wir einbringen können, was wir erleben und entsprechende Hinweise und Ideen der anderen mitnehmen. Egal ob Südostasien, Afrika oder MENA – diese Märkte sind ganz anders als Europa. Der Austausch im GWP-Netzwerk ist der größte Benefit.

Zudem erhoffen wir uns früher oder später Kontakt zum einen zu Anlagenbauern, die unser Produkt interessant finden, zum anderen zu Komplettierungstechnologien. Schließlich sind wir auf unsere Stufe fixiert, beraten aber vielfach in den Zielländern konsequenterweise mit, was als Vorbehandlung  eingesetzt werden kann, oder welche Nachbehandlungsstufen notwendig sind. Wenn man dann Kontakt zu einer Komplettierungstechnologie hat, mit der man gute Erfahrungen gemacht hat und sie weiterempfehlen kann, glaube ich, dass auch unsere Kunden aus diesem Netzwerk profitieren.

 

Kontakt

Dr. Miriam Sartor
COO
miriam@cerafiltec.com
www.cerafiltec.com