German Water Partnership stellt neue Kolumne „Frauen in der Wasserwirtschaft“ vor – #womeninwater

Gleichstellung in der Wasserwirtschaft fördern – #womeninwater

Pünktlich zum Weltfrauentag am 08. März startet German Water Partnership mit der Kolumne „Frauen in der Wasserwirtschaft“. Gemeinsam mit Interviewpartnerinnen aus dem internationalen Wassersektor beleuchtet der Verband die Rolle von Frauen in der noch überwiegend männlichen Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbranche. Ziel ist es, die Frauen in dem Berufsfeld sichtbarer zu machen und Nachwuchskräfte zu motivieren, in den Wassersektor einzusteigen. Den Beginn des neuen Formats macht GWP-Geschäftsführerin Julia Braune.

 

Bereits vor der Übernahme der GWP Geschäftsführung verfügte Julia Braune über langjährige Berufserfahrung im Bereich der Umweltdienstleistungen. Nach ihrem Jura-Studium arbeitete sie zuerst in der Recyclingwirtschaft, bis sie schließlich den Weg in den Wassersektor einschlug. Seit 2017 ist sie als Geschäftsführerin von German Water Partnership tätig. Zu den Beweggründen für ihre berufliche Spezialisierung in der Branche sagt sie: „Dem Sektor der Umweltdienstleistungen insgesamt kommt eine wesentliche Rolle zu, wenn es darum geht unsere Lebensbedingungen und die künftiger Generationen zu gestalten und unsere Umwelt lebenswert zu erhalten. Gerade der Wassersektor wird häufig unterschätzt in seinen Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährung und auch wirtschaftliche Entwicklung. Er bietet aber große Potenziale in verschiedensten Bereichen, egal ob es um Energieeinsparung, Hochwasserschutz, Bewässerung in der Landwirtschaft oder die Früherkennung von Pandemien geht. Die Vielfalt der Themen und die unmittelbare Wirksamkeit von Verbesserungen im Wasser- und Abwassersektor auf die Lebensqualität im Alltag haben mich von Anfang an fasziniert.“

Julia Braune erklärt die Bedeutung und den Hintergrund der Gleichstellungsthematik so: „Obwohl es eine Vielzahl kompetenter und gut ausgebildeter Frauen gibt, sind insbesondere Führungs- und Entscheidungsposten primär von Männern besetzt. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern lässt sich weltweit feststellen. Da sich Entscheidungen im Wasser- und Sanitärbereich aber direkt auf die Lebenswelten von Frauen auswirken, kann auf ihre Perspektive in diesen Themen nicht verzichtet werden. Mit der Interviewserie und ihrem Start am Weltfrauentag wollen wir auf diese Thematik aufmerksam machen. Gleichzeitig generieren wir mehr Sichtbarkeit für die Frauen, die bereits in der Wasserbranche aktiv sind, indem sie ihren Arbeitsalltag vorstellen und ihre Erfahrungen teilen.“

Dabei sei es wichtig, möglichst viele verschiedene Perspektiven abzubilden – auch auf internationaler Ebene. GWP greift zu diesem Zweck auf sein weitreichendes Netzwerk in der Wasserbranche zurück: „Da es sich um ein Thema von länderübergreifender Bedeutung handelt, haben wir eine Vielzahl von Frauen aus dem internationalen Wassersektor angesprochen. Dazu gehören, unter anderem, Leticia Ackun, die als Gender Spezialistin bei unserer Partner-Organisation African Water Association (AfWA) arbeitet, oder Beverly Ferrera, europäische Vertreterin bei unserem US-amerikanischen Partner The Water Council.“

Ziel der Kampagne sei aber nicht nur, Erfahrungen und den Arbeitsalltag verschiedener Frauen im Wassersektor zu teilen; das Format will außerdem Vorbilder generieren und die Branche dadurch attraktiver gestalten: „Im Sinne der Nachwuchsförderung von Fachkräften im Wassersektor würden wir uns freuen, wenn unsere Interview-Reihe auch weitere Frauen dazu motiviert, diesen Karriereweg einzuschlagen.“ Diesen Wunsch äußert Julia Braune auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen: „Ich hatte das Glück, schon früh die Chance zu erhalten, Verantwortung in einer Führungsposition zu übernehmen und Leistung zeigen zu können. Aber dies ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit.“ Dennoch, so führt sie aus, werden zunehmend Möglichkeiten geschaffen, um Frauen den Weg in männlich dominierte Branchen zu ebnen – auch bei German Water Partnership selbst: „Der Wunsch, in den Unternehmen mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und entsprechend zu fördern, wird zum Glück immer größer. Die Vorteile gemischt besetzter Führungsgremien liegen auf der Hand, und ich freue mich sehr zu sehen, wie die Anzahl der Frauen in Führungspositionen im Wassersektor stetig wächst. Dennoch: da ist noch Luft nach oben. Auch bei GWP würden wir uns sehr freuen, noch mehr Frauen aus der Mitgliedschaft als aktive Teilnehmerinnen und Leiterinnen unserer Gremien engagiert zu sehen.“

An erster Stelle sollten aber auch bei beruflichen Entscheidungen die persönlichen Neigungen stehen: „Mein Ratschlag an junge Frauen ist, sich beruflich eine Aufgabe zu suchen, mit der sie sich identifizieren können und die sie wirklich interessiert. Wie immer ist man auch im Beruf dann am erfolgreichsten, wenn man nicht die Stunden zählt, sondern Freude an der Arbeit und den Ergebnissen hat. Man wächst mit den Aufgaben und sollte sich daher ruhig erst einmal trauen auch hoch gesteckte Ziele zu verfolgen. Auf dem Weg dahin gilt es dann auch Wegbegleiter und Förderer zu finden und das Netzwerk für den Job von morgen aufzubauen. Dies gelingt zum Beispiel über das Engagement in Verbänden und Organisationen wie GWP. Die aktive Netzwerkarbeit ist ein nicht zu unterschätzender Karrierefaktor.“

Sie selbst findet diese Freude in der Arbeit gerade auch im Hinblick auf die globale Dimension des Themas Wasser: „Wasser ist für mich ein Thema, das international auf einer menschlichen und fachlichen Ebene eint und so auch kulturelle und politische Grenzen überbrücken kann. Auf einer solchen thematischen Ebene Kontakte in Länder zu pflegen und aufrecht zu erhalten, auch wenn es diplomatische Spannungen gibt, ist von großem Wert und heute vielleicht besonders aktuell und wichtig.“


German Water Partnership e.V. (GWP) ist ein Netzwerk von rund 300 Unternehmen und Institutionen der deutschen Wirtschaft und Forschung im Wassersektor. Mit der Kolumne „Frauen in der Wasserwirtschaft“ tritt der Verband in den Austausch mit internationalen Branchenvertreterinnen und zeigt den beruflichen Alltag von Frauen in dem männlich dominierten Sektor. In der nächsten Ausgabe freuen wir uns auf Leticia Ackun, Gender Specialist der African Water Association.