OPTIMIERUNG DER KLÄRANLAGEN ÄGYPTENS

Das Wachstum der ägyptischen Bevölkerung und der steigende Wasserverbrauch führen zu einem höheren Energiebedarf für die Wasserver- und -entsorgung. Die Energiekosten sind ein zentraler Kostenfaktor bei der Abwasserbehandlung. Aufgrund abnehmender Subventionen wird erwartet, dass sie in naher Zukunft steigen werden. 

Ineffiziente Technologien und Prozesse in den bestehenden Kläranlagen verursachen zudem steigende CO2-Emissionen. Zudem wird die Verfügbarkeit von Grund- und Oberflächenwasser abnehmen. Dasselbe wird für Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor für landwirtschaftliche Düngemittel erwartet.

Wenn sich die derzeitige Situation nicht ändert, wird sich die Verfügbarkeit von Wasser, Energie und Nährstoffen verschlechtern.

Mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie will das Projekt ATLANTIS die Grundlagen für eine nachhaltige und energieeffiziente Optimierung der mehr als 458 Kläranlagen Ägyptens schaffen.

Entwicklung der Kapazitäten zur Abwasserbehandlung für Ägypten bis zum Jahr 2037
(Kapazität in Mio m3/Tag).

Quelle: Präsentation von Dr. Ahmed Moawad,
Vice Chairman, HCWW; Stand Februar 2019

UNSER ZIEL

Das Projekt konzentriert sich auf die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Umwandlung von zwei bestehenden Anlagen in eine Ressource für Wasser, Energie und Nährstoffe oder ein spezifisches Anlagendesign und für einen Neubau.

Dazu werden die Konzepte eingehend untersucht und in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren praxisorientierte, notwendige Maßnahmen abgeleitet und in Workshops Mitarbeiter für den nachhaltigen Betrieb geschult. Die Machbarkeitsstudie soll für zwei ausgewählte Kläranlagen in Ägypten durchgeführt werden, die anhand eines Anforderungskatalogs exemplarisch für vergleichbare Anlagen ausgewählt werden.

Die Studie basiert auf den Ergebnissen des abgeschlossenen Projektes ENOSIS, das von der deutschen Exportinitiative für Umwelttechnologien gefördert wurde.

BEABSICHTIGTE VERBESSERUNGEN

  1. Geringerer Energiebedarf des Behandlungsprozesses durch energetische Optimierung der Sauerstoffversorgung durch Anpassung des erforderlichen Belebungsbeckenvolumens und des Behandlungsprozesses
  2. Die Biogasproduktion aus Klärschlamm deckt den größten Teil des Energiebedarfs.
  3. Kosteneinsparungen aufgrund höchster Prozesseffizienz durch automatisierten Betriebsablauf und daraus resultierend reduzierter Energiebedarf und Schlammentsorgungskosten.
  4. Integration erneuerbarer Energiequellen wie photovoltaische Solarenergie zur Erzeugung von Strom für die Versorgung der Anlage vor Ort.
  5. Umwandlung von Kläranlagen in Nettostromversorger.
  6. Nährstoffrückgewinnung von Stickstoff und Phosphor aus behandeltem Abwasser zur Bewässerung und Düngung
  7. Integration automatisierter Mess- und Regeltechnik zur optimierten Betriebsführung

Projektpartner

p2mberlin GmbH

sind die beratenden Ingenieure der Berliner Wassergruppe, die ingenieurtechnisches und planerisches Know-how mit 160 Jahren praktischem Wissen in der Wasserver- und Abwasserentsorgung verbinden.

Kleine Lösungen GmbH

bietet ganzheitliche und wirtschaftliche Optimierung von Kläranlagen und Schlammentwässerung, spezialisiert auf softwarebasierte automatisierte Betriebssysteme für höchste Effizienz im Prozess- und Energiemanagement.

Technische Universität Berlin (TUB)

konzentriert sich auf Umweltverfahrenstechnik und fungiert als Projektkoordination und Content Management. Durch seine „Campus El Gouna“ in Ägypten bietet zuverlässige und kosteneffiziente Analysen vor Ort.

The Holding Company for Water and Wastewater (HCWW)

ist für den Betrieb und die Wartung der ägyptischen Wasser- und Abwasserinfrastruktur zuständig.

Das GIZ Water & Wastewater Management Programme

kooperiert in Ägypten mit der HCWW in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

German Water Partnership e.V.

ist das einzige international ausgerichtete Netzwerk in der deutschen Wasserwirtschaft und vereint über 300 Unternehmen, Verbände und Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.

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